Fatehpur Sikri
Diwan-e-Aam
Daulat Khana oder der imperiale Innenhof
Der Pachisi Court
Haus der türkischen Sultanin
Der kaiserliche Harem
Panch Mahal
Sunahra Makan
Jodha Bai’s Palace
Birbal’s House
Jami Masjid Komplex
Buland Darwaza
Grab von Scheich Salim Chishti
Hiran Minar
Wie erreicht man Fatehpur Sikri?
Was Sie im Weltkulturerbe Fatehpur Sikri sehen und tun sollten, der Stadt, die im Segen des Heiligen wurzelt – der königliche Palastkomplex und der Jami Masjid (Moschee) Komplex
Eine der besten Arten, das spektakuläre Design der Mogul-Konstruktionen zu bewundern, ist ein Ausflug in die gefallene Stadt Fatehpur Sikri, 35 km von Agra entfernt. Die Stadt ist nicht so überfüllt, was für eine ruhigere Umgebung sorgt. Dennoch gibt es zahlreiche Guides, die davon leben, Touristen herumzuführen, auch wenn einige es inoffiziell tun. In der Stadt befinden sich einige Bauwerke, die den Versuch von Mogulkaisers Akbar zeigen, verschiedene Glaubensrichtungen und Religionen miteinander zu vereinen – etwas, das seitdem mythologisiert wird.
Zu Beginn sehen sie den imperialen Innenhof mit der Jami Masjid Moschee direkt dahinter. Im Palast gibt es zwei Tore, durch die man den Innenhof betreten kann. Taxis und Busse werden Sie für gewöhnlich an der Parkbucht aussteigen lassen, da sie nicht weiter fahren dürfen. Von hier aus nehmen Sie einen der staatlich anerkannten Shuttlebusse zum Ticketschalter in der Nähe des herrschaftlichen Jodha Bai’s Palace. Geführte Touristengruppen beginnen ihre Tour meist am Diwan-e-Aam. Es liegt östlich und gilt als das schönste Tor der Stadt. Wir empfehlen, Wasser und Nahrung auf die Reise mitzunehmen, denn im Palastkomplex ist beides nicht vorhanden. Wenn Sie die Tour an einem heißen Tag unternehmen, kann das eine äußerst ermüdende Erfahrung sein. An einem relativ kühlen Tag dagegen, kann man, sofern man die Energie hat, zum Diwan-e-Aam hinauflaufen (statt einen Shuttlebus zu nehmen).
Der Weg zu Fuß (den wir Ihnen sehr ans Herz legen) dauert etwa zehn Minuten und führt durch die Ruinen der gefallenen Stadt. Der Boden ist mit Sandsteinbrocken bedeckt, es gibt zerstörte Karawansereien (Unterkünfte an Karawanenstraßen) und zerfallene Hamams neben völlig zerstörten Marktplätzen und Straßen, achteckigen Brunnen und Wasserstraßen, die einst den Kern der Höfe bildeten. Durch drei kolossale Steintore kommen Sie schließlich am Ticketschalter und am Eingang an. Die einzigen erhaltenen Bauwerke inmitten dieser Ruinen sind der imperiale Hofkomplex und der Moschee-Komplex, der das Grab von Scheich Salim Chishti (Akbars Pir oder spiritueller Führer) aus weißem Marmor beherbergt.
Diwan-e-Aam
Der beste Ausgangspunkt für Ihre Tour ist der Diwan-e-Aam, denn schon seit dem 16. Jahrhundert ist dies der Ort, an dem alle Besucher den Komplex betreten. Die gewöhnlichen Menschen, nach denen der Pavillon benannt ist (Aam bedeutet „gewöhnlich“) konnten nur bis zu diesem Teil des Palastes gehen und durften nicht weiter eindringen. Man nimmt an, dass dies der Ort ist, an dem der Kaiser Audienzen abhielt und seine Untertanen ihm ihre Anliegen vorbrachten. Obwohl Akbar heute als bescheidener und edler spiritueller Führer dargestellt wird, ist es eher unwahrscheinlich dass er selbst solche Audienzen organisierte und den Bedürfnissen des gewöhnlichen Volkes Gehör schenkte. Tatsächlich war dieser Ort wohl eher für gesellschaftliche Ereignisse gedacht, als für das Zusammenkommen der königlichen Familie mit dem gemeinen Volk.
Anders als die blumigen und komplizierten Diwan-e-Aams in Agra und Delhi, ist dieser ein gewöhnlicher, aber weitläufiger Hof, wobei der kleine Pavillon, der dem Herrscher vorbehalten war, von komplizierten Jalis oder Schirmen umgeben war. Noch heute strahlt der Ort Frieden und Ruhe aus, was durch die schönen und exotischen Gärten unterstrichen wird.
Bei diesem Pavillon ist auch ein halbverschütteter Felsblock zu sehen und man nimmt an, dass hier Gefangene ihrem Schicksal übergeben wurden. Der tödliche Elefant des Königs wurde an diesen Fels gebunden und die Sträflinge zu ihm in die Arena geführt. Trampelte der Elefant sie nieder, wurden sie für schuldig befunden, konnten sie dagegen unverletzt entkommen, galten sie als unschuldig. So faszinierend diese Geschichte auch sein mag, es ist schwer, von den örtlichen Guides klare Informationen zu bekommen.
Daulat Khana oder der imperiale Innenhof
Vom Diwan-e-Aam geht es weiter zum großen, mit rotem Sandstein umrandeten, imperialen Innenhof, in dem es verschiedene Dinge zu sehen gibt. Die Konstruktion, welche am meisten auffällt, ist jene, die im nördlichen Teil des Komplexes steht – der Diwan-e-Khas (private Audienzhalle). Es handelt sich hier um eines der handwerklich am geschicktesten gefertigten Bauwerke innerhalb des Komplexes.
Der Diwan-i-Khas
Dieses Gebäude ist gemeinhin als Diwan-i-Khas bekannt, was wörtlich übersetzt „Palast für Privataudienzen“ bedeutet. Das Bauwerk, ein Quadrat aus Sandstein, wird für geheimnisvoll gehalten und sein Inneres übersteigt die Erwartungen der meisten Menschen. Von einer aufwändig mit Ornamenten verzierten Säule, die sich aus der Mitte des Bodens erhebt, führen vier Gänge mit Geländern zu den Ecken des Gebäudes. Der untere Teil des Gebäudes, an dem sich die Säulenbasis befindet, ist wie ein Quadrat geformt, steigt man aber weiter nach oben, wird es zu einem Achteck, dann zu einem Sechzehneck und schließlich zu einer kreisförmigen Spitze.
Die Kuppel der Säule hat 36 eingekerbte Klammern deren Anblick einfach unvergesslich ist. Angesichts der ungewöhnlichen Gehwege ist es noch immer unklar, welchen Nutzen dieser Raum hatte, da sonst keine anderen Stücke mit ähnlichem architektonischem Design zu finden sind. Eine Möglichkeit ist, dass es sich um Akbars Schatzkammer handelt. Europäische Touristen glauben eher, dass dies ein Ort war, an dem Menschen unterschiedlicher religiöser Herkunft Debatten führten. Wieder andere sehen es nur als ein einfaches religiöses Gebäude. Die tatsächliche Bedeutung ist bis heute nicht bekannt.
Die Mehrheit der Konstruktionen in Fathepur Sikri trägt interessante Namen, die sich an einem königlichen Hof eigentliche nicht geziemen. So heißt der Ort, an dem Akbar Spiele mit Frauen gespielt haben soll, Ankh Michauli, was so viel bedeutet wie „der Bluff des blinden Mannes“. Er befindet sich westlich des Diwan-e-Khas, besteht aus drei Räumen und reichlich verzierten Türmen, Wänden und Bogen. Woher dieser Begriff kommt, ist unbekannt, da er von keiner früheren Tradition oder Quelle unterstützt wird.
Nach einigen historischen Studien glauben Forscher, dass dieses Gebäude ein Teil der königlichen Schatzkammern war. Das Dach des Bauwerks besteht aus geschnitzten Streben, die auf dreieckigen Klammern sitzen, welche aus den Wänden heraus geschnitzt wurden. Die Basis jeder einzelnen Strebe wurde in Form eines Monsters gemeißelt, das schlangenähnliche Schnörkel zeigt, wenn es aufgerichtet wird. Man nimmt an, dass diese Bestien die alten Wächter eines Schatzes waren. In den oberen Wänden befinden sich geschickt gebaute Quadergänge, die mit breiten Eingängen und tiefen Ecken ausgestattet sind. In diesen Ecken befanden sich geheime Kassen, die mit darüber liegenden Steinplatten verschlossen wurden. Sie sollten als Nischen für Schätze dienen.
Angebunden an dieses orchestrierte Bauwerk ist der sogenannte Astrologer’s Seat, der mit üppigen Bildhauereien versehen ist, die in Zusammenhang mit Jain stehen. Man sagt, dass ein großer indischer Yogi hier seinen Platz hat und dass er Akbar in allen Angelegenheiten der Politik beratend zur Seite stand. Dies ist jedoch nur ein Mythos. Da es sich neben der Schatzkammer befindet, wird es eher das Büro des Schatzmeisters gewesen sein, von wo aus er über seine Angestellten wachte.
Der Pachisi Court
Wenn Sie durch diese Innenhöfe spazieren, landen Sie bei einem Anordnung von quadratischen Pflastersteinen, die die Form eines symmetrischen Kreuzes annehmen, das einem Pachisi-Brett ähnelt. Im Zentrum dieser Tafel befindet sich eine aufgestellte Bank aus rotem Sandstein. Legenden besagen, dass dies Akbars Pachisi-Brett war, auf dem Menschen die Spielfiguren verkörperten; normalerweise waren das wohl Mädchen, die als Sklaven am Hof dienten. Sie waren mit verschiedenen Farben geschmückt und spielten Bauern. Es gibt Aufzeichnungen, die belegen, dass Akbar Pachisi gespielt hat.
Haus der türkischen Sultanin
Dieses kleine Gebäude befindet sich im östlichen Teil des Zentrums des Innenhofes und verfügt über wunderbare Sandsteinskulpturen. Diese Sehenswürdigkeit ist für die meisten der abstrakten Fotos verantwortlich, die aufgrund ihrer Wände, Säulen und des Dachs gemacht wurden – alles für einen „ich war hier“-Moment. Die Muster auf der Oberfläche sind hauptsächlich geometrische Designs mit Blumen und Bäumen; im Gegensatz zum Inneren, wo sich Dschungelszenen mit Tieren befinden, deren Gesichter absichtlich zerstört wurden. Dies wird Kaiser Aurangzeb zugeschrieben, dessen Herrschaft hauptsächlich durch moralische Strenge gekennzeichnet war. Auch hier ist die Nutzung des Raumes immer noch unbekannt. Akbar hatte keine türkische Frau, daher könnte der unübertroffene Standard, in dem die Dekorationen gefertigt wurden, bedeuten, dass er das Gebäude selbst nutzte, wenn er den Anup Tulao besuchte.
Auf der anderen Seite des Wasserbeckens befindet sich das Diwan Khana-e-Khas. Mit zwei Zimmern soll der Pavillon den König und seine Berater beherbergt haben. Es könnte sich aber auch um eine Bibliothek gehandelt haben. Am hinteren Ende des Pavillons befindet sich ein großer Raum mit einer Plattform und Fenstern. Der Kaiser soll diesen Raum selbst genutzt haben. Die Geschichte besagt, dass der Boden zum großen Teil mit Teppichen und Kissen ausgelegt war, damit man nicht auf dem bloßen Stein sitzen musste. Lokale Guides gehen davon aus, dass dies Akbars „erhobenes Bett“ war, da er zu nobel war, um auf dem Boden zu schlafen. Sie können selbst entscheiden, was sie glauben.
Im ersten Stock des Diwan Khan-e-Khas befand sich wohl das private Schlafgemach des Königs oder auch die „Kammer der Träume“, was dem Raum den Namen Khwabgah verlieh. Leider kann dieser Raum nicht mehr betreten werden. Die Kammern waren durch Tunnel mit dem Haram der Damen verbunden, wodurch sie den Pavillon leicht betreten konnten.
Der kaiserliche Harem
Der Haram Sara war Teil des royalen Komplexes, in dem die Frauen der königlichen Familie wohnten und vor den Ministern und anderen männlichen Eindringlingen verborgen wurden. Alle Gebäude innerhalb des Harems waren durch Tunnel miteinander verbunden, durch die man den Daulat Khana (imperialen Innenhof) und die Schatzkammer sehen konnte.
Panch Mahal
Was den Harem besonders ansehnlich macht, ist der Panch Mahal, ein riesiges Gebilde mit Säulen und fünf Stockwerken, die kleiner werden, je höher man steigt. Das Erdgeschoss des Mahal besteht aus 84 Säulen, der erste Stock aus 56, der zweite aus 20, der dritte aus 12 und das oberste Stockwerk besteht aus einer Kuppel auf vier Säulen. Leider kann man nicht in den ersten Stock hinaufgehen, doch der Anblick der sich gleichenden Säulen ist überragend. Die Säulen sind etwa zweieinhalb Meter hoch und bieten eine Fülle von detaillierten Symbolen, darunter Blätter, Blüten und geflochtene Bänder. Die Spitze eines von ihnen zeigt Elefanten mit ineinander verschlungenen Stoßzähnen. Manch einer sieht die menschliche Natur als die eines Mannes, der Früchte von einem Baum pflückt.
Man glaubt, das Panch Mahal sei vom persischen Dachs oder „Windfänger“ designt worden und sollte als Schutz vor der großen Hitze während der Sommermonate dienen. In den Lücken der Säulen befanden sich vermutlich Gitter, von denen die Frauen der Zenana der königlichen Familie bei Aktivitäten wie Pachisi spielen und Tanzen zusehen konnten, ohne bemerkt zu werden.
Sunahra Makan
Am südöstlichen Ende des Mahal befindet sich das Sunahra Makan (Goldenes Haus), das auch als Maryams Haus bekannt ist. Es gilt als das Haus, in dem Akbars Mutter, Maryam Makani, wohnte. Einige Historiker denken, dass dies das Haus ist, in dem Akbar Maler und Künstler aus vielen Ländern empfing. Das könnte tatsächlich stimmen, da noch heute eindrucksvolle Gemälde von Elefantenkämpfen, Jagden, Schlachten und indischer Flora und Fauna an den oberen Wänden des Mariyam Palastes zu sehen sind. Die Wände des Hauses sind mit beeindruckenden Fresken und goldfarbenen Gemälden bedeckt. Die Gemälde wurden im Laufe der Zeit vermutlich von Moslems zerstört, die sich gegen die islamischen Verbote geschnitzter Bilder richteten. Eines der Fresken, die noch existieren, scheint die Flügel eines Engels zu haben und einige Gelehrte behaupten, es handle sich um die Verkündigung. Einige der noch vorhandenen Mauersteine, besitzen Klammern mit brahmanischen Bildern.
Jodha Bai’s Palace
Links von Maryams Haus befindet sich das Gebäude, von dem man glaubt, dass dort Jodha Bai, die hinduistische Frau Akbars, wohnte. Neben Jodha Bai’s Palace gibt es ein Gebäude mit Schnitzereien, die durch Rauch zerstört wurden. Hier wurde wohl Essen zubereitet, es handelt sich daher vermutlich um eine Küche.
Jodha Bai taucht im Harama Sara wieder auf, wo der Hauptplatz oft als Jodha Bai’s Palace bezeichnet wurde. Man fragt sich, ob es eine geschickte Art Akbars war, seine hinduistische Frau in einem islamischen Imperium hervorzuheben. Es diente einer Reihe von Akbars Frauen als Zuhause. Man muss dazu sagen, dass das Leben der Frauen zu dieser Zeit gemeinschaftlich war und die Frauen sich als Familie verstanden. Es war das größte und wichtigste Gebäude innerhalb des imperialen Harem Komplexes. Es hatte einen Eingang, der typischerweise von Eunuchen (oft Transgender-Menschen, die aufgrund ihrer gemischten Geschlechtsidentität sowohl im Zenana als auch im Mardana aufgenommen wurden) bewacht wurde. Jodha Bai’s Palace ist typisch für Gebäude im Zenana-Design, die von außen unscheinbar aussehen, jedoch blumige Innenräume, abgeschirmte Türen, die Privatsphäre garantieren und Laufwege mit Fenstern, die den königlichen Frauen einen Blick nach draußen gewähren beinhalten. Auf dem Dach findet man blau glasierte Dachziegel und einen Tunnel nach Norden, der den Frauen einst einen Ausflug zu dem See ermöglichte, der hinter dem Komplex lag.
Birbal’s House
Unter den Gebäuden mit den seltsamen Namen innerhalb des Haram Sara Komplexes befindet sich Birbal’s House, welches sich mitten im Zenana befindet. Man glaubt, dass Birbal einst einer der höchsten Ratgeber Akbars war, doch das ist eher eine Annahme als ein Fakt. Wenn man die prominente Lage innerhalb des Haram Sara bedenkt, war es eher das Zuhause für Akbars Lieblingsfrauen Ruqayya Begum und Salima Sultan Begum. Das Design zeigt den Gebrauch islamischer und nicht-islamischer Themen, die nicht notwendigerweise miteinander vermischt waren, wie es die geometrischen Formen, Pilaster und Klammern zeigen.
Die Kunstfertigkeit, mit der hier gearbeitet wurde, ist groß und im Gegensatz zum Taj Mahal lässt die Struktur, die das Leben, das hier einst gelebt wurde, abbildet, einen voller Erstaunen zurück. Die Gebäude hinter dem Haram Sara darf man auch nicht vergessen, denn unter ihnen sollen sich die kaiserlichen Stallungen befinden, etwas das weithin bezweifelt wird. In Anbetracht seiner Lage hätte dies zu einem Gedränge von Menschen und Tieren geführt, die den Ort betreten oder verlassen wollten. Auch wäre dieses Gebäude dem Zenana (Teil eines Hauses für die Abgeschiedenheit der Frauen) zu nahe gewesen. Eine andere Theorie deutet darauf hin, dass dies der Ort war, an dem die Dienerinnen, die im Zenana dienten, gewohnt haben könnten. Um den Komplex ranken sich immer noch viele Mythen.
Jami Masjid Komplex
Das letzte Monument im Palastkomplex ist der Jodha Bai Palace. Südwestlich des Hofkomplexes befindet sich der Jami Masjid Komplex, mit der berühmtesten Moschee des Landes. Die ursprüngliche Intention Akbars, die Moschee zu bauen, war es wohl, sie zu Ehren des heiligen Salim Chishti (Akbars Pir oder spiritueller Führer) zu bauen, doch der Bauplan zeigt Akbars Wunsch, kaiserliche Dominanz zu zeigen, wann immer er da war. Durch diese Moschee widersprach Akbar dem populären Glauben an die islamische Mystik und bestätigte die orthodoxen muslimischen Grundlagen.
Akbar versprach, Fatehpur Sikri zu Ehren seines spirituellen Führers zu erbauen. So wurde die Stadt zur Heimat des Einsiedlers. Der spirituelle Führer hatte prophezeit, dass der kinderlose König Akbar mit zwei Söhnen gesegnet sein würde. Am 30. August 1569 wurde der erste dieser Söhne, Prinz Muhammed Salim Mirza von Jodha Bai geboren. Dies geschah in der Hütte von Salim Chishti, daher beschloss König Akbar bald nach der Geburt, diesem Ort, der so viel spirituelle Größe besaß, auch äußeren Glanz zu verleihen.
Über Jahrhunderte hinweg war die die Hauptmoschee und bis ins 19. Jahrhundert auch die größte, bis die Taj-ul-Masjid in Bhopal errichte wurde. Auf seinem Gelände befindet sich unter anderem die reich geschmückte Marmorgrabkammer für den Heiligen Salim Chishti. Außerhalb der Moschee, doch noch im Komplex, gibt es eine geschützte Galerie, die unterschiedliche Architekturen zeigt, die eine Mischung aus Bogen und Balken benutzen, um das Dach zu halten. Die Gebetshalle hat eine große weiße Kuppel, die teilweise von einem hohen Eingang verdeckt wird. Hierher kommen die Gläubigen, um zu beten. Der Innenraum ist mit Ornamenten gestaltet, die auf den Mihrab in der Mitte hinweisen. Die Gebetshalle ist in kleinere Räume unterteilt, wobei die Räume, die außen liegen, den Frauen vorbehalten sind.
Buland Darwaza
Am einfachsten erreicht man die Moschee durch den Buland Darwaza, ein eindrucksvolles Eingangstor mit einer Treppenflucht. Es erhebt sich 53 Meter vom Boden aus und wurde 1576 nach der Fertigstellung der Moschee zu Ehren Akbars, der über Gujarat gesiegt hatte, errichtet. Die Größe und die vielen Details, die für das Tor charakteristisch sind, machen es zu einer interessanten Sehenswürdigkeit, die man genauer betrachten sollte.
Grab von Scheich Salim Chishti
Das schönste Bauwerk im Jami Moschee Komplex ist wohl das Grab von Scheich Salim Chishti, das zwischen 1580 und 1581 erbaut wurde. Ursprünglich wurde das Grab aus rotem Sandstein gebaut und wurde später mit Marmor verkleidet, das seinen Charme betont und die Aufmerksamkeit aller auf sich zieht, die durch die Höfe gehen. Das Grab befindet an dem Ort, an dem Chishti meditierte. Dieser Ort wurde gewählt aus Respekt vor der Tradition der Sufi, an jenem Ort begraben zu werden, an dem sie ihr entbehrungsreiches Leben geführt haben. Das tatsächliche Grab befindet sich in einer Gruft unterhalb, die man über eine Treppe erreichen konnte, doch die Mauern konnten die Jahrhunderte nicht überdauern.
Die marmornen Wände dieser weißen Katakombe sind auf Hochglanz poliert und haben die beste Qualität von Mamorarbeiten, die man in Indien finden kann. Der Schrein dient immer noch als Wallfahrtsort, der Menschen verschiedener Religionen anzieht, besonders Frauen mit Empfängnisschwierigkeiten kommen hierher.
Hiran Minar
In Fatehpur Sikri gibt es viele Kulturstätten, die sich über den Hügel erstrecken; insgesamt könnten es bis zu 116 sein. Es sind hauptsächlich Reihen von Räumen, Brunnen und Kolonnaden, die von den Dienern als Wohnungen, Ställe für Pferde oder als Quartiere für Stadtoffiziere benutzt wurden. Einer der faszinierendsten Orte ist der Hiran Minar, der vermutlich von Akbar bei seinen Expeditionen genutzt wurde, auf denen er Hirsche jagte. Es ist als Akash Diya bekannt; ein aufragendes Licht, das aus Lampen bestand, die an Stäben aufgehängt waren. Eine weitere Sehenswürdigkeit war wohl einmal das nahegelegene Industriegebiet oder auch die Karkhanas. In Monserrates Worten handelte es sich um Studios und Arbeitsräume für feinere und mehr wertgeschätzte Kunst, wie Malerei, Goldschmiedearbeiten, Knüpfen von Wandteppichen, Vorhangherstellung und Fertigung von Waffen.
Wie erreicht man Fatehpur Sikri?
Fatehpur Sikri ist eine kleine Stadt im Bundesstaat Uttar Pradesd und etwa 35 km von Agra entfernt. Sie befindet sich 3km entfernt vom Agra-Jaipur-Bikaner National Highway 11. Bis nach Jaipur sind es von Fatehpur Sikri etwa 210 km.
Fatehpur Sikri hat keinen Flughafen und der Flughafen von Agra wird seit langem nicht mehr angeflogen. Dennoch gibt es regelmäßige Flüge nach Jaipur von verschiedenen Orten des Landes. Für Reisende aus Übersee ist der 230 km entfernte Flughafen von Delhi die beste Alternative. Delhi verbindet Indien durch viele Flüge mit dem Rest der Welt.
Jemand, der von Jaipur nach Agra fährt, sollte auf einen Sprung in Fatehpur Sikri vorbeikommen. Für Menschen, die aus Delhi kommen, ist es am einfachsten, zuerst durch Agra zu gehen (Taj Mahal und Red Fort) und dann nach Fatehpur Sikri. Um den vergangenen Glanz der gefallenen Stadt zu sehen, braucht man nur einen Tag.
Wann sollten Sie Fatehpur Sikri besuchen?
Wir empfehlen Ihnen, die Stadt zwischen September und März zu besuchen, da das Wetter zu dieser Zeit recht freundlich ist. Der Ort ist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. Wir empfehlen Ihnen außerdem, den Ausflug früh am Tage zu beginnen um eine stressfreie und ruhige Erfahrung zu machen. Auf diese Weise müssen Sie sich nicht durch die Menschenmassen zwängen, die tagsüber hier sind.
Einige praktische Hinweise
Am Tor von Diwan-e-Aam finden sie einige offizielle Guides. Sie sollten diese Guides wählen, um Sie durch die Stadt zu führen. Alternativ können Sie Ihren Reiseleiter bitten, einen vertrauenswürdigen Guide an der Parkbucht zu finden. Sie sollten vorsichtig sein, damit Sie nicht an einen Betrüger geraten, der sich als Guide ausgibt. Diese falschen Guides haben keine Erlaubnis, den Imperial Komplex zu betreten und werden Sie daher zum Jama Moschee-Komplex führen, weil man dafür keine Eintrittskarte benötigt.
Wenn Sie den Buland Darwaza (Bereich der Moschee) betreten wollen, müssen Sie die Schuhe ausziehen. Daher sollten Sie Socken mitbringen. Der Sandstein ist dafür bekannt, sich gegen Nachmittag stark aufzuheizen. Sie sollten auch vorsichtig sein, wenn Ihnen jemand ein Stück Stoff verkaufen will, das Glück bringen soll, wenn man es auf das Grab der verstorbenen Salim Chishti legt. Diese Halsabschneider verlangen bis zu 2000 Rupien. Sobald sie das Stück Stoff abgelegt haben, wird es dort wieder weggenommen und dem nächsten ahnungslosen Opfer verkauft.
Wo sollten Sie übernachten?
Da es nur sehr wenige Übernachtungsmöglichkeiten in Fatehpur Sikri gibt, sollten Sie in Agra unterkommen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, im 25 Minuten entfernten Bharatpur zu nächtigen. Das gibt ihnen auch die unbezahlbare Möglichkeit, das Bharatpur Bird Sanctuary zu sehen, gemein hin als UNESCO Weltnaturerbe Keoladeo Ghana National Park bekannt.