Bengaluru – Eine modern Metropole mit einer langen Geschichte
Geschichte und Kulturerbe
Alte Forts und Paläste
Das moderne Bengaluru
Eine Gartenstadt
Essen & Trinken
Einkaufen
Kurze Ausflüge
DIE ANREISE
Einige Bilder von unserer Reise nach Bangalore
GESCHICHTE & KULTURERBE: Von Kempe Gowda bis Tipu Sultan
SCHÄTZE DER ARCHITEKTUR: Von Tipu Sultans Sommerpalast bis zum Vidhana Soudha
EINE STADT DER GÄRTEN: Entspannen Sie sich im Cubbon Park, oder schlendern Sie durch den Lalbagh
ESSEN & TRINKEN: Rava Idlis und Bengaluru-Bier
Eine alte Stadt und eine jugendliche Metropole. Bengaluru hat einen einzigartigen Ruf in Indien, der es von allen anderen Städten unterscheidet. Die jungen Leute des Landes wissen, dass es ein lebendiger und durch und durch moderner Ort zum Arbeiten, Leben und Spielen ist. Technologie gedeiht dort, und der pulsierende Lebensstil der Stadt gibt das Tempo für das ganze Land an. Wie in den meisten kosmopolitischen Städten verbirgt sich jedoch noch mehr unter der Oberfläche. Bengaluru ist auch eine Stadt, die sich ihrer stolzen und ehrwürdigen, mehr als 500 Jahre alten Geschichte bewusst ist, die von Ereignissen geprägt ist, die es zu dem gemacht haben, was es heute ist – und die seine Zukunft weiterhin bestimmen werden.
Die Entwicklung der Stadt ist wahrhaft erstaunlich. Einst eine hastig aufgebaute Struktur aus Lehm, jetzt eine Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Sowohl die Natur als auch der Mensch haben zu Bengalurus bemerkenswerten Erbe beigetragen – großartige Paläste und grüne Parks sind dafür in gleichem Maße ein Ausdruck. Die Einheimischen sind sich dieses Erbes wohl bewusst und sind darauf stolz, aber dabei nicht arrogant – vielmehr stolz wie Eltern auf ihr Kind und ein Kind auf seine Eltern stolz sind. Und genau wie diese sind sie auch geduldig. Aber wenn sie fühlen, dass ihre Stadt bedroht ist, erwacht in ihnen der Aktivismus. Und wenn dann die Krise vorüber ist, lassen sie sich wieder zufrieden im Schoße ihrer Stadt nieder.
Bengaluru ist im ganzen Land berühmt für das, was es war, was es ist, und was es geworden ist. Es ist ein Paradies für Rentner, die Gartenstadt und auch Indiens Silicon-Stadt – aber das ist nicht alles. Das Klima der Stadt ist gemäßigt. Sie breitet sich auf einer Hochebene 900 m über dem Meeresspiegel aus und vermeidet so die extreme Hitze und Feuchtigkeit, die so viele der indischen Großstädte charakterisiert. Und trotz seiner Größe, trotz der Bevölkerungsmenge und des manchmal unmöglichen Verkehrs ist Bengaluru wie eine Mutter, die viele kleine Städte und Stadtviertel um sich herum versammelt – das ist es, was Bengaluru so besonders macht. Man könnte sagen, dass es eigentlich eine Ansammlung von Dörfern ist, die wie Geschwister sind – alle sind miteinander verwandt, aber jedes hat seinen eigenen Charakter.
Geschichte und Kulturerbe
Die Geschichte Bengalurus ist ein bunter Zug von Ereignissen, die charakteristisch für viele indische Städte sind, die aber auch die Stadt zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Das Jahr 1537 gilt für viele als der Beginn der Geschichte Bengalurus. In jenem Jahr baute der Stammesführer Kempe Gowda I, ein Vasall der Vijaya-Nagara-Könige, ein Fort aus Lehm und nannte es Bengaluru.
Es gibt jedoch auch einige interessante, frühere Erwähnungen des Namens Bengaluru. Einer Legende zufolge, die 300 Jahre älter ist, erhielt König Veera Ballala Raya II eine Handvoll gekochter Bohnen. Diese Episode soll den Namen der Stadt erklären: Benda Kalu = gekochte Bohnen, Uru = Stadt). Somit bedeutete der angebliche ursprüngliche Name der Stadt, „Bendakaluru” wörtlich „Stadt der gekochten Bohnen”. Der Name wurde dann im Laufe der Jahrhunderte zu Bengaluru verkürzt. Die Briten haben dann den Namen zu „Bangalore” anglisiert – ein Name, der Ihnen eventuell vertrauter ist.Manche Historiker zweifeln an der Legende und dem Namen „Stadt der Bohnen“. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass Kempe Gowda I und sein Sohn, Kempe Gowda II, einen großen Einfluss auf die Gründung der Stadt und ihren Aufstieg hatten. Die zwei Herrscher sind für den Bau von Tempeln, die Schaffung von Seen und die Gründung von Handelszentren verantwortlich – alles Faktoren, die zum erheblichen Wachstum der Stadt beitrugen. Der Sohn ließ auch die Befestigung der Stadt errichten. Vier Wachtürme zeigen uns noch heute, wo die ursprüngliche Stadtmauer verlief. Der Sultan von Bijapur besiegte Kempe Gowda III und übernahm 1638 die Kontrolle über die Stadt. Er gab es seinem General Shahji als jagir (feudalen Besitz).
Die Moguln besiegten dann Shahjis Sohn und erorberten die Gegend 1686. Diese verpachteten die Stadt an Chikkadevaraja, der ein zweites Fort bauen ließ und es mit dem ersten über eine Esplanade verband. Dieses neue Fort wurde dann später zum heutigen Krishnarajendra – oder Stadtmarkt. Dann bedrohten die Marathas die Stadt, aber Hyder Ali und später sein Sohn, Tipu Sultan, leisteten ihnen erfolgreich Widerstand, indem sie die Befestigung der Stadt noch verstärkten. Der britische General Lord Cornwallis eroberte das Fort während des Krieges gegen Tipu Sultan im Jahr 1791. Die Briten übergaben 1799 die Verwaltung der Stadt an den Maharaja von Mysore, aber die Stadt und die Region blieben bis zur indischen Unabhängigkeit unter britischer Kontrolle.
Bengaluru wuchs als Handelszentrum, aber seine Entwicklung wurde in ganz neue Wege geleitet, als die Briten dort im 19. Jahrhundert ihre Militärgarnisonen (“Cantonment”) einrichteten. Sie übten direkte Kontrolle auf die Stadt aus, die von ihrer europäischen Lebensweise geprägt wurde. Neue Gebäude und Stadtteile mit ganz eigenem Charakter entstanden. Technologie und Lernen schlugen dort Wurzeln und gediehen auch nach der Unabhängigkeit weiter. Heute ist Bengaluru Indiens führendes Technologiezentrum.
Alte Forts und Paläste
Bengalurus Geschichte hat viele Spuren hinterlassen, die noch heute zu sehen sind. Die vier Kempe-Gowda-Türme (die schon weiter oben erwähnt wurden) markierten damals die Stadtgrenzen. Teile des Bengaluru Fort im Stadtzentrum stehen noch heute. Es besteht aus hohen Steinmauern mit kunstvollen Steinschnitzereien – und sogar das Burgverließ ist noch zu sehen! Noch besser erhalten ist Tipus Palast. Tipu Sultan baute ihn an der Stelle des alten Lehmforts, und später machten ihn die Herrscher von Mysore zu ihrer Sommerresidenz. Der Palast ist hauptsächlich aus Holz erbaut und besteht aus kannelierten Säulen, Bögen und Balkonen. Er dient auch als Museum, und es sind darin Artefakte von damals ausgestellt.
Das moderne Bengaluru
Auch die jüngere Geschichte Bengalurus hat beeindruckende Zeugnisse der Entwicklung der Stadt zu einem modernen Technologiezentrum hinterlassen. Das ikonischste Bauwerk der Stadt ist vermutlich das Vidhana Soudha. Es wurde 1956 gebaut und ist eine bemerkenswerte Mischung aus den Architekturstilen der Draviden, Rajasthans, der Chola-Dynastie und der Kannadigas. Dieses Gebäude ist der Regierungssitz des Bundesstaates Karnataka, und in seinen zwei Flügeln befinden sich sowohl die Regierung als auch die Legislative. Die Grundfläche des gesamten Gebäudes misst 700 x 350 Meter. Der Mittelteil und die Flügel sind von Zwiebelkuppeln gekrönt, und zwölf massive 12 m hohe Säulen beherrschen den Eingangsbereich. Die Innenräume sind mit gemalten Friesen und verschiedenen ornamentalen Motiven verzeirt. Zugegebenermaßen ist es schwierig, Zugang zu dem Gebäude zu bekommen, aber auch die Außenseite allein ist schon sehr beeindruckend.
Gegenüber diesem Bauwerk befindet sich das Attara Kacheri – ein Gebäude, das wegen seienr bemerkenswerten roten Farbe – es ist größtenteils aus Backstein gebaut – sofort ins Auge springt. Es ist ein zweistöckiges Gebäude im griechisch-römischen Architekturstil mit einem ionischen Säulenvorbau in der Mitte und an beiden Enden der Fassade. Ein Portrait von Sir Mark Cubbon, dem britischen Kommissar von Mysore von 1834 bis 1861, blickt von der hohen Decke der zentralen Halle auf die Besucher herab. Das Attara Kacheri ist der Sitz des Obersten Gerichtshofs von Karnataka und wurde 1868 fertiggestellt. Es ist das älteste öffentliche Gebäude der Stadt, das noch in Gebrauch ist. Seine Bedeutung geht weit über die Geschichte, die inseinen Mauern geschrieben wird, hinaus. Seine Existenz selbst stand einmal auf dem Spiel. Im Jahr 1982 gab es Pläne, das ganze Gebäude abzureißen und wieder neu aufzubauen. Diese stießen jedoch bei der Öffentlichkeit auf heftigen Widerstand und wurden schließlich fallen gelassen.
Eine Gartenstadt
So nennen viele Leute Bengaluru – und die Stadt hat diesen Titel wahrhaftig verdient. Neben verschiedenen anderen Plätzen in der Stadt haben zwei Parks besonders zum grünen Ruf Bengalurus beigetragen.Der beliebteste Ort, um dem Stress und dem geschäftigen Treiben der Stadt zu entkommen und die Natur zu genießen, ist vermutlich der Cubbon Park, der nach dem Kommissar von Mysore benannt ist. Er ließ den Park entwerfen und am Eingang eine Statue zu Ehren von Königin Victoria aufstellen. Der Park besteht aus 30 ha grünen Rasenflächen, Bambusgehölzen, bunten Blumen und schönen Bäumen. Natürliche Felsvorsprünge sind auch kreativ in die Landschaft integriert. Weiterhin findet man dort ebenfalls eine Anzahl von Gebäuden und Einrichtungen, wie zum Beispiel die staatliche Zentralbibliothek, ein Aquarium und das Bal Bhavan, zu dem ein Vergnügungspark für Kinder gehört.
Obwohl der Park offiziell 1927 zu Sri Chamarajendra Park umbenannt wurde, wird er doch im Volksmund immer noch mit dem älteren Namen bezeichnet.Etwa drei Kilometer vom Cubbon Park entfernt in der Südstadt Bengalurus, liegt Lalbagh, ein sehr beliebter öffentlicher Park. Diese 100 Hektar große Anlage wurde während der Regierungszeit des Hyder Ali 1760 nach dem Vorbild der Gärten der Mogulzeit geschaffen und dann von Tipu Sultan weiter ausgebaut. Ein Großteil der Pflanzen wurde von mehreren verschiedenen Gegenden Indiens importiert – und es heißt, dass manches sogar aus London kam. Man findet dort Indiens größte Sammlung von exotischen Pflanzen und der Park ist auch Heimat zahlreicher wilder Vogelarten, die im und um den 12 ha großen See leben, sowie anderer Wildtiere. Einige der besonderen Attraktionen des Lalbagh sind das Glashaus, der Lotusteich, ein Aquarium, ein Mangohain, ein Formschnittgarten – und sogar ein Wildpark.
Es gibt auch einen hübschen, alten hölzernen Musikpavillon. Eine weitere große Attraktion ist ein etwa 20 Millionen Jahre altes Baumfossil. Auf einem Felsvorsprung steht ein Wachturm, den Kempe Gowda erbauen ließ. Der Felsvorsprung selbst – Lalbagh Rock genannt – ist 3000 Millionen Jahre alt und ein geologisches Nationaldenkmal. Im Glashaus finden am Unabhängigkeitstag und am Tag der Republik gut besuchte Blumenschauen statt.
Essen & Trinken
Wie jede Weltstadt bietet auch Bengaluru erwartungsgemäß eine große Vielfalt an Speisen verschiedenster Herkunft. Da werden sie bestimmt nicht enttäuscht sein! Hier können Sie Gerichte aus dem ganzen Land und auch viele internationale Delikatessen finden – eigentlich gibt es so ziemlich alles, was Sie sich wünschen können. Trotz dieser großen Auswahl ist vielleicht die interessantest Art, einheimische Gerichte in einer authentischen Bengaluru-Atmosphäre zu genießen, eines der typischen kleinen Essenskiosks. Eine sehr berühmte Restaurantkette ist MTR, die für ihre südindischen Gerichte bekannt ist, und insbesondere für ihr Rava Idli, ihr Masala dosa oder ihr vegetarisches Thali. Es gibt viele kleine Esslokale in der ganzen Stadt, die für ihre köstlichen Idlis bekannt sind. Die besten Idlis gibt es aber wohl in Brahmins Coffee in VV Puram und in den Veena Stores in Malleswaram. Oder probieren Sie die knusprigen, leckeren Dosas in Malleswaram’s CTR.
In jüngster Zeit hat Bengaluru eine echte Cafékultur entwickelt.Straßenessen ist besonders beliebt, lecker und preisgünstig – und es gibt eine schwindelerregende Vielfalt davon. Chaats sind auf einheimisches Essen aus Bengaluru spezialisiert, während Dosas chinesische und Gobi-mandschurische Gerichte anbieten. Bestimmte Bezirke sind besonders berühmt für ihr Straßenessen. Zwei der beliebtesten sind VV Puram’s Essensstraße und Avenue Road, wo man besonders spätabends dichte Menschenmengen findet. Imbisswagen bieten eine große Vielfalt von internationalen Favoriten wie z. B. Hamburger, Rippchen und asiatische Speisen an.Es gibt natürlich auch Restaurants, die für beinahe jeden Geschmack etwas bieten.
Zwei davon, die regionale Gerichte servieren und die man auf alle Fälle ausprobieren sollte, sind das Karavalli am Taj Gateway und das Dakshin am The Windsor. Kudla ist ein Restaurant, das sich vor allem auf Essen aus Mangalore spezialisiert. Andere Restaurants bieten Gerichte im Stil von Andhra und Kerala. Man kann auch ausgezeichnete Speiselokale finden, die nordindisches, asiatisches und europäisches Essen servieren.Dank seines britischen Erbes sind Pubs schon lange Teil der sozialen Szene Bengalurus, und Mikrobrauereien werden immer beliebter. Überall in der Stadt können Bierliebhaber mit einer Vielzahl von speziellen – und manchmal seltsamen – Biersorten experimentieren und diese genießen. Wenn Sie ein Bierenthusiast sind, gibt es eine Anzahl von beliebten Lokalen, die Sie besuchen sollten, wie z. B. Prost, 3 Monkeys Brewpub, Toitin, Biere Club, Windmills Craftworks, District 6, Murphy’s Brewhouse und The Arbor Brewing Company.
Einkaufen
Einkaufen in Bengaluru bietet so ziemlich alles für alle in beinahe jedem erdenklichen Stil: trendy, High-End, Boheme oder lässig. In jüngster Zeit sind auch Einkaufzentren entstanden, wodurch das Angebot noch vielfältiger geworden ist. Sie sind beliebte Treffpunkte zum Einkaufsbummel, Leute treffen, essen oder einfach nur zusammen herumhängen. Es gibt auch Einkaufszentren, die wohlhabendere Kunden anziehen sollen, wie z. B. das in der Vitttal Mallya Road. Seine teuren Geschäfte mit ihren globalen und exklusiven Marken haben ihm den Spitznamen „Indiens Rodeo Drive“ eingebracht.Und dann sind da immer noch die altehrwürdigen Einkaufmeilen, die weiterhin Mengen von begeisterten Käufern anziehen.
Die berühmtesten davon befinden sich in der MG Road, der Brigade Road und der Commercial Street. Großhändler und Menschen, die traditionellere Waren suchen, gehen lieber in den Geschäftsbezirk der Stadt. Aber die neueren Einkaufszentren sind so wettbewerbsfähig, dass es praktisch in jedem Bezirk der Stadt mindestens eines gibt.
Kurze Ausflüge
Vielleicht möchten Sie einfach mal Pause machen und sich entspannen. Tagesausflüge geben Ihnen die Gelegenheit, dem Lärm und der Geschäftigkeit der Stadt zu entkommen.. Nandi Hills, zum Beispiel, ist nur 60 km entfernt und bietet eine angenehme Landschaft aus felsigen Hügeln und steilen Klippen. Es liegt 1500 m über dem Meeresspiegel, was auch bedeutet, dass es dort selbst im Sommer kühl bleibt.Die Wanderwege sind sehr beliebt, und trotz der Felsen findet man in den Hügeln eine sehr vielfältige Flora und viele verschiedene Vogelarten (ein Paradies für Vogelfreunde!). Es gibt dort auch eine Reihe interessanter Attraktionen, wie z. B. den 600 Meter hohen „Tipu’s Drop“ – wo Tipu Sultan verurteilte Gefangene „fallen ließ“. Dann kann man den Yoga Nandeeshwara Tempel besuchen, wo man Körper und Seele neu vereinigen kann.
Es ist auf alle Fälle ratsam, vor Antritt Ihrer Reise einen Reiseführer zu kaufen, der eine umfassende Liste aller sehenswerten Orte enthält.Viele berühmte Persönlichkeiten haben diese Gegend besucht, um Abkühlung zu finden und einfach Abstand vom Alltag zu gewinnen. Tipu Sultan kam oft an diesen Ort, und Mark Cubbon baute dort sogar ein Haus. Weitere berühmte Besucher waren unter anderem Jawaharlal Nehru, Mahatma Gandhi und Queen Elizabeth II.Der am nächsten gelegene Wald befindet sich etwa 25 km südlich von Bengaluru. Der Bannerghatta National Park besteht aus etwa 100 km² und bietet den Besuchern die Chance, Elefanten in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Es gibt auch Löwen- und Tigersafaris und einen Zoo, der besonders bei Kindern beliebt ist. Der Park hat auch ein Netz von Wanderwegen. Die nahegelegenen Jungle Lodges und Ferienanlagen sind praktisch, wenn man vor Ort übernachten will.Ein weiteres Wunder der Natur ist das wunderschöne Vogelschutzgebiet von Ranganathittu.
Dieses etwa 130 km von Bengaluru entfernte Waldgebiet ist ein Wunderland von Wasser, bezaubernden Tieren und schönen Blumen auf einer Fläche von 16 ha. Es ist natürlich vor allem für die schier unglaubliche Anzahl und Vielfalt der Vogelarten bekannt. In dem Naturschutzgebiet befinden sich sechs Inseln im meandernden Cauvery-Fluss, und das dichtbewachsene Uferwaldareal bietet Vögeln einen idealen Lebensraum. Am Eingang zum Vogelschutzgebiet befindet sich ein Park, wo Besucher sich einfach entspannen und Vögel beobachten können. Um einen besseren Blick zu bekommen, kann man auch mit dem Boot um die vielen bewaldeten Inselchen herumfahren. Unter anderem kann man dort mindestens vier verschiedene Storchenarten, Reiher, Eisvögel, Enten und Pelikane sehen. Außerdem gibt es Ottern, Makaken (Affen), fliegende Füchse (riesige Fledermäuse), Mangusten und Krokodile. Um in den vollen Genuss alles dessen zu kommen, was es dort zu sehen gibt, sollte man seinen Besuch nicht für die Regenzeit planen, da die Bootfahrten dann wegen Überflutung eingestellt werden.
Wenn Sie es mehr auf einen kulturellen Ausflug abgesehen haben, fahren Sie zu dem nur 50 km entfernten Janapada Loka. Das ist eine 6 ha große Museumsanlage, in der die Volkskultur von Karnataka zu sehen ist. Im Museum selbst befindet sich eine bemerkenswerte Anzahl von Ausstellungsstücken und Gegenstände des täglichen Gebrauchs wie z. B. Haushaltsgeräte und Spielsachen. Zu den Artefakten zählen auch einheimische Waffen und Fischerei- und Jagdausrüstung. Außerdem befindet sich in der Anlage neben anderen Attraktionen auch ein Freilichttheater.Für Geschichtsfreunde lohnt sich die 125 Kilometer lange Fahrt nach Srirangapatna. Diese Stadt, die auf einer Insel im Fluss Cauvery liegt, stellt praktisch die Geschichte von Karnataka in Miniatur dar. Man begegnet dort den Mythen und Legenden und der Geschichte der Region praktisch an jeder Straßenecke. Beinahe könnte man denken, dass die Stadt auch heute noch unter der Herrschaft von Hyder Ali, Tipu Sultan oder der Wadiyar-Dynastie lebe.
Die Stadt liegt inmitten der Ruinen der von Tipu erbauten Festung und war unter seiner Herrschaft die Hauptstadt von Mysore. Tipu und Hyder hinterließen ihre Spuren überall. Daria Daulat, Tipus Sommerresidenz, ist ein faszinierendes Holzgebäude. Im Mausoleum Gumbaz sind die sterblichen Überreste von Hyder, Tipu und seiner gesamten Familie beigesetzt. Andere Sehenswürdigkeiten, die man sich nicht entgehen lassen darf, sind der bedeutende Ranganathaswamy-Tempel und Sangama – wo die Flüsse Cauvery und Arkavati zusammenfließen. Colonel Baileys Verlies ist ein weiteres sehenswertes Gebäude. Es war der Ort, an dem Tipu Sultan britische Offiziere gefangen hielt. Der Überlieferung zufolge war ein gewisser Lord Bailey der einzige britische Offizier, der dort starb.Nur fünfzehn Kilometer von Srirangapatna entfernt liegt die sagenumwobene Stadt Mysore – Tipus Hauptstadt und auch die der Wadiyar-Dynastie, eine Stadt der Paläste, Gärten und Tempel, die von breiten Straßen durchzogen ist und nach Jasmin duftet.
Mysore hat Schriftsteller und Dichter inspiriert und ist der Ort, der Malgudi zugrunde liegt – der fiktiven Stadt aus den Romanen des in Mysore ansässigen Schriftstellers R. K. Narayan. Sehenswert sind vor allem der Mysore-Palast, der Jaganmohan-Palast, die Chamundi-Berge, die Brindavan-Gärten und das Eisenbahnmuseum. Wenn Sie interessante Souvenirs kaufen möchten, sollten Sie nach Gegenständen aus Sandelholz und seidenen Saris Ausschau halten. Diese sind die Spezialitäten Mysores. Und unter keinen Umständen dürfen Sie es versäumen, das Mysore Pak zu probieren – eine köstliche Süßspeise, die nach der Stadt benannt wurde.
DIE ANREISE
Bengaluru erreicht man über den Internationalen Flughafen von Kempegowda (40 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt), und es gibt gute Flugverbindungen von allen großen indischen Städten. Die Stadt ist auch ein wichtiger regionaler Knotenpunkt für den Eisenbahn- und Busverkehr.
DIE BESTE ZEIT FÜR EINEN BESUCH
Die Durchschnittstemperaturen in Bengaluru sind von September bis Februar am angenehmsten, aber die schwersten Regenfälle gibt es von Mai bis Oktober.
Einige Bilder von unserer Reise nach Bangalore