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Das Jantar Mantar Observatorium in Jaipur – DEN HIMMEL BEOBACHTEN

von indienrundreisen.de
Das Rama Yantra sind zwei runde, oben offene Strukturen
Jantar Mantar, the assembly of astrological instruments built in stone by Sawai Jai Singh, the Rajput King, dating back to the 17th century © travelview

 
Das Jantar Mantar Solar Observatorium in Jaipur

Das wissenschaftliche Wunder einer längst vergangenen Zeit
Aufnahme des Jantar Mantar in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes
Die antiken Observatorien in Indien
Wussten Sie schon?
KÖNIG DER INSTRUMENTE
Jantar Mantar – Ein Einblick in den Namen und die Instrumente
Das bekannteste Yantra
Reisetipps für das Jantar Mantar in Jaipur


 

Das wissenschaftliche Wunder einer längst vergangenen Zeit

Astronomie ist eine Wissenschaft der Beobachtung. Ein Astronom beobachtet den Himmel und versucht zu verstehen, was er dort sieht. Daher ist alles, was diesen Prozess der Beobachtung unterstützt, hilfreich. Daher wird astronomischen Instrumenten so viel Bedeutung beigemessen. Vor 400 Jahren war Galileo Galilei der das Teleskop zur Beobachtung nutzte. Seit dieser Zeit sind das Teleskop und die Astronomie untrennbar miteinander verbunden.

Dennoch ist die Astronomie viel älter, als das Teleskop. Vor seiner Erfindung gab es Jahrtausende der astronomischen Beobachtung mit bloßem Auge. Trotzdem hab es andere Instrumente, die zur Hilfe genommen wurden. In Indien waren besonders die Klepsydra (Wasseruhr) und die Sonnenuhr von Bedeutung. Im Surya Siddhanta, (XIII. 23) wird die Wasseruhr beschrieben als “ein Kupfergefäß mit einem Loch im Boden, welches in ein mit reinem Wasser gefülltes Gefäß gesetzt wird, es sinkt sechzig Mal in einem Tag-Nacht-Zyklus und ist ein präzises hemisphärisches Instrument“. Kurz gesagt, handelt es sich um einen Versuch, die Zeit genau zu messen. Zeit ist sehr wichtig für Beobachter des Himmels, da viele Informationen über himmlische Ereignisse gewonnen werden können, wenn man die Zeitabläufe kennt.

Jantar Mantar, das Solar Observatorium in Jaipur: eine Sammlung von 19 Instrumenten für astronomische Beobachtungen, erbaut vom Raiputkönig Sawai Jai Singh © Anton_Ivanov


Jaipur, die rosafarbene Stadt, hat unzählbare Monumente, die die beste moderne Architektur schlecht aussehen lassen. Das wahrscheinlich faszinierendste Objekt in dieser schönen Stadt ist das Observatorium Jantar Mantar aus dem 18. Jahrhundert. Bis das bewundernswerte Amber Fort als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt wurde, war das Jantar Mantar das einzige Observatorium, dem diese Ehre zuteilwurde.  Es ist nicht überraschend, dass diese Mischung aus großartiger Architektur und wissenschaftlicher Macht eine Hauptattraktion ist. Der Aufbau sorgt für Bewunderung der Menschen, die diese Instrumente gebaut und über das entsprechende astronomische Wissen verfügt haben.

Eine Inschrift in Sanskrit auf dem südlichen Ziffernblatt erzählt die Geschichte der Konservierung und Renovierung des Narivalaya Yantra. Interessant ist, dass zuerst der Hindugott Ganesha erwähnt wird. Danach wird der Zweck dieses Instruments erklärt und die Wissbegierde desjenigen, der es erbaute. Zum Schluss werden die Details der Renovierung beschrieben. © BAO-Images Bildagentur


Eine Inschrift in Sanskrit auf dem südlichen Ziffernblatt erzählt die Geschichte der Konservierung und Renovierung des Narivalaya Yantra. Interessant ist, dass zuerst der Hindugott Ganesha erwähnt wird. Danach wird der Zweck dieses Instruments erklärt und die Wissbegierde desjenigen, der es erbaute. Zum Schluss werden die Details der Renovierung beschrieben. © BAO-Images Bildagentur


 

Aufnahme des Jantar Mantar in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes

Die Versammlung des Welterbekomitees 2010 in Brasilien erkannte zwei astronomische Bauwerke als UNESCO Weltkulturerbe an.

Das erste war natürlich Jantar Mantar, welches zusätzlich damit prahlen kann, das größte Observatorium Indiens zu sein. Die Welterbeliste beschreibt Jantar Mantar als einen Ausdruck der astronomischen Fähigkeiten und kosmologischen Konzepte am Hof eines gebildeten Prinzen am Ende des Mogulreiches. Jantar Mantar verspricht, sie zu verzaubern, wie nichts anderes zuvor. Seine Instrumente, die wie gigantische, abstrakte, futuristische Skulpturen aussehen, sind tatsächlich hochentwickelte Geräte, die neben anderen Dingen, auch die Zeit auf die Sekunde genau messen können.Das zweite astronomische Bauwerk, das es auf die Liste geschafft hat, ist das Dengfeng-Observatorium in China, das im 13. Jahrhundert erbaut wurde. In der Liste wird es beschrieben als das „historische Monument im Zentrum von Himmel und Erde“.

Rama Yantra im Jantar Mantar in Jaipur. Das Rama Yantra besteht aus einem Paar zylindrischer Strukturen, die nach oben offen sind. Jeweils in der Mitte befindet sich eine Säule oder Stange. Die Säule beziehungsweise Stange und die Wände sind alle gleich hoch und entsprechen in der Höhe dem Radius der Struktur. Auf dem Boden und der Innenseite der Wände befinden sich eingravierte Skalen, an denen man Höhen- und Azimutwinkel ablesen kann. Das Rama Yantra wird dazu genutzt, die Position von jedem Himmelskörper zu bestimmen, indem man das Objekt am Himmel zum einen mit dem oberen Ende der zentralen Säule und zum anderen mit jenem Punkt auf dem Boden verbindet, der die Linie vervollständigt. Der Boden besteht aus einer erhöhten Plattform auf Brusthöhe, der in mehrere Abteilungen unterteilt ist, mit einer Lücke nach jeder Abteilung. Diese Lücken sind dazu gedacht, dass sich der Beobachter darin bewegen und bequem von der beschrifteten Oberfläche hinauf blicken kann. Das Gerät ist an jener Stelle am genausten, an der Boden und Wand aufeinandertreffen und einen 45° Winkel bilden. Hier sind die Markierungen am weitesten auseinander und sind so auf einen Bogen genau. Bei Höhenmessungen über 45° nimmt die Genauigkeit ab und verringert sich zum Boden der Säule hin auf +/- 1°. / Shutterstock

 


Dieses Bild zeigt das Innere der Rama Yantra Instrumente mit der Eisenstange in der Mitte der Speichen oder Abteilungen. Die Nutzung dieses Geräts ist denkbar einfach – man muss nur eine Eisenstange in die Mitte stellen und die Zahlen an den Markierungen auf den horizontalen Speichen, den vertikalen Säulen und dem oberen Ring ablesen. Die Speichen der beiden Rama Yantra Instrumente ergänzen sich – wenn die Schatten zwischen die Speichen des einen Instruments fallen, so kann man sie stattdessen am anderen ablesen © Anton Ivanov

 


 

Die antiken Observatorien in Indien

Es war Maharaja Sawai Jai Singhs (auch bekannt als Jai Singh II) Vorliebe für astronomische Wissenschaften, die dafür sorgte, dass in zahlreichen großen Städten Indiens Observatorien gebaut wurden. Doch keines ist so groß, genau und komplex wie das Jantar Mantar. Weitere Observatorien wurden in Delhi, Varanasi, Ujjain und Mathura errichtet. Auch wenn das Teleskop in Europa gut etabliert war, so gab es keine Anzeichen, dass sich diese Revolution auch in Jaipur durchsetzen würde.Jai Singh stand eher der Sinn nach traditionellen gemauerten Instrumenten. Raja Sawai Jai Singh, geboren 1686 in Jaipur in Rajasthan, war dem Großmogul in Delhi zur Treue verpflichtet. Jai Singh war ein Soldat und Diplomat, doch daneben hatte er eine große Leidenschaft für Astronomie, was für einen Herrscher dieser Zeit ungewöhnlich war. König Jai Singh stand unter großem Einfluss der islamischen Vorstellung von Astronomie und lernte bei den großen Astronomen seiner Zeit, auch bei europäischen und hinduistischen. Er wurde sogar vom Griechen Ptolemäus und dem Portugiesen La Hire beeinflusst. Er bewunderte die Arbeit des türkischen königlichen Astronoms Ulugh Beg, der im 15 Jahrhundert ein Observatorium in Samarkand erbaute, in dem die bis dahin genausten astronomischen Aufzeichnungen gemacht wurden.

In der Einleitung zu seiner eigenen Abhandlung schrieb Jai Singh, dass seit Ulugh Beg niemand mehr signifikante Entdeckungen gemacht hätte und er nun selbst diese Aufgabe übernehmen müsse. Er schickte Abgesandte um die fortschrittlichsten astronomischen Instrumente der europäischen und islamischen Astronomen des 18. Jahrhunderts zu finden. Während seiner Studien entdeckte er Ungenauigkeiten in astronomischen Tabellen. In den Tabellen des Franzosen Philippe de la Hire konnte er bespielsweise eine Abweichung um ein halbes Grad in der Verortung des Mondes und der Planeten feststellen. Er hielt sich mit seiner Kritik nicht zurück uns schrieb einst: „Ptolemäus ist eine Fledermaus…die Darstellungen von Euclid sind eine unvollkommene Skizze der Form seiner Erfindungen.“ Er schloss, dass all die Ungenauigkeiten auf die mechanischen Beschränkungen der Instrumente dieser Zeit zurückzuführen sein. Sie sein zu klein, um genau zu sein und ihre beweglichen Teile machten sie unzuverlässig. Seine Lösung war es daher, gigantische Instrumente aus Stein zu bauen, satt der konventionellen Geräte aus Messing. Raja Sawai Jai Singh nahm das Beste aller Denkschulen und kreierte etwas Einzigartiges und Komplexeres. Einige Instrumente in Jantar Mantar sind völlig einzigartig, was einen Besuch noch verlockender macht.

Chakra Yantra – vier halbrunde Bögen, auf die ein Gnomon einen Schatten wirft und auf diese Weise die Deklination der Sonne zu vier genauen Zeitpunkten am Tag angibt. Diese Zeitpunkte entsprechen genau der Mittagszeit in vier verschiedenen Observatorien auf der ganzen Welt (Greenwich in Großbritannien, Zürich in der Schweiz, Notke in Japan und Saitchen im Pazifik). Es ist wie eine Wand voller Uhren, die die Zeit an verschiedenen Orten der Welt messen. Die zwei aufrechten Metallkreise, die man auf dem Foto sieht, stehen zwischen zwei in den Boden eingelassenen Halbkugeln, die sich vor und hinter den Metallringen befinden. Bei diesen zwei Halbkugeln handelt es sich um das Kapali Yantra. © Angelo Giampiccolo


 

Wussten Sie schon?

LOBHUDELEI: Das Observatorium Raja Sawai Singh II. veranlasste den portugiesischen Vizekönig in Goa, einen Abgesandten 1729 nach Jaipur zu schicken, um es zu studieren. Später, als sein Ruf sich ausbreitete, kamen französische und deutsche Forscher, Astronomen und Priester zum Observatorium. Dank seines portugiesischen Freundes Padre Manuel de Figueredo bekam Raja Sawai Jai Singh II die neuesten Instrumente aus Europa. Dank seiner riesigen steinernen Instrumente konnte er Fehler in den astromischen Tafeln von Philippe de la Hire finden, der genau wie andere europäische Astronomen, nur die Messinginstrumente in Standardgröße benutzte.

MANUSKRIPTE ÜBER ASTRONOMIE:  Die große Sammlung astronomischer Instrumente und Manuskripte aus der ganzen damals bekannten Welt von Raja Sawai Jai Singh II sind im Jantar Mantar und im City Palace Museum ausgestellt.

Das Raj Yantra mit allen Nakshatras (Einteilung der Ekliptik in 27 lunare Sterngruppen) im Jantar Mantar in Jaipur. Es handelt sich um eine große Metallscheibe aus Ashtdhatu (Legierung aus acht Metallen), auf der die Nakshatras oder Konstellationen markiert sind. Technisch gesehen ist dieses Gerät ein Sternhöhenmesser. © MOROZ NATALIYA

 


 

KÖNIG DER INSTRUMENTE

Das Astrolabium, eine Art Himmelskarte, eingraviert auf einer über zwei Meter breiten Metallscheibe, war seiner Zeit eines der ausgefeiltesten astronomischen Instrumente der westlichen Welt. Raja Sawai Jai Singh II gelang es, ein Astrolabium zu bekommen, das er Raj Yantra („Der König aller Instrumente“) nannte. Er schrieb zwei Abhandlungen über die Prinzipien und den Nutzen dieses Geräts, das zu einem seiner stolzesten Besitztümer wurde.
 

Der Gedanke hinter Jantar Mantar in Jaipur

Was Raja Jai Singh etablierte, war nicht weniger, als ein wissenschaftliches Programm. Er bemühte sich, die antike, islamische zīj-Tabelle wiederzubeleben. Er benutzte sie, um die genaue Zeit in Jaipur zu messen und kreierte auch einen perfekten Kalender. Ausgehend von den ptolemäischen Tafeln, versuchte er, kosmologische Vorstellungen zu perfektionieren. Der Bau der Instrumente basierte ausschließlich auf Fakten und astronomischen Vorhersagen.

Doch beim Bau von Jantar Mantar ging es auch um soziale Aspekte, allen voran um die Vorhersage des Monsuns. Dafür muss man wissen, dass Indiens Landwirtschaft vom Monsun abhing. Die Erkenntnisse wurden auch dazu genutzt, Almanache zu verfassen. Raja Jai Singh schaffte es durch seine Bemühungen, hinduistisches, persisches und islamisches Wissen zum Wohle der Allgemeinheit zu vereinen. Der Gedanke hinter dem Bau von Jantar Mantar war eine Mischung aus religiösem Glauben, Interesse an Wissenschaft, sozialer Kontrolle und Machenschaften der Kosmologie und hat so bis heute einen bedeutenden Platz in der Kultur von Rajasthan.

Das Rashi Valaya Yantra besteht aus 12 Yantras – eines für jedes Sternzeichen. Sie messen den Übergang von Tierkreis zu Tierkreis durch den Meridian. Die Instrumente ähneln einander und sind auch dem Samrat Yantra ähnlich, doch sie unterscheiden sich in mathematischer Hinsicht. Dieses Instrument gibt es nur im Jantar Mantar in Jaipur © Salvador Aznar

 


Das Sternzeichen Löwe aus einem der 12 Tierkreis-Yantras des Rashi Valaya Yantra, im astronomischen Observatorium Jantar Mantar von Jaipur. Das Werk stammt aus der Zeit von dessen Gründung aus dem 17. Jahrhundert, wurde aber 1901 während der Renovierung restauriert © Gannet77


 

Jantar Mantar – Ein Einblick in den Namen und die Instrumente

Der Name Jantar Mantar leitet sich aus dem Sanskrit ab, nämlich aus den Worten Yantra und Mantra, die Instrumente und Formeln bedeuten. Das gesamte Observatorium besteht aus 14 geometrischen Geräten, die folgende Funktionen haben:

• Messung der Zeit
• Verfinsterung vorhersagen
• Verfolgung von Sternenpositionen während des Umlaufes der Erde
• Feststellung der Planetenpositionen
• Messung der Himmelhöhe

Jedes dieser Instrumente war fest und wurde dazu geschaffen, eine bestimmte astronomische Aufgabe zu erfüllen. Die meisten dieser Instrumente wurden aus lokal verfügbaren Steinen mit Markierungen aus Marmor gefertigt, einige bestehen aber auch aus Bronze. Man muss wissen, dass diese Instrumente erfunden wurden, lange bevor es das Teleskop gab, daher wurden die Instrumente für den Gebrauch mit dem bloßen Auge hergestellt. Jedes dieser Yantras ist riesig und ruft Ehrfurcht hervor.Die vielen Sonnenuhren und Karten, die planetarische Bewegungen vorhersagen, waren essenziell für die Erstellung genauer Almanache, die wichtig für die hinduistische Tradition sind. Hindus legen Zeitpunkte für Hochzeiten und religiöse Rituale aufgrund von planetarischen Positionen fest, damit diese Glück verheißen. Basierend auf dem Geburtstag konnte mithilfe dieser Instrumente ein genaues Horoskop für die Angehörigen von Maharaja Sawai Jai Singh erstellt werden.

 

Das bekannteste Yantra

Das größte aller Geräte ist das Samrat Yantra (Gerät des Eroberers), welches 27 hoch ist. Es handelt sich um eine riesige Sonnenuhr mit einem stationären Arm. Der Schatten dieses Arms zeigt sie Zeit an. Ob Sie es glauben oder nicht – diese Uhr aus dem 18. Jahrhundert geht auf zwei Sekunden genau. Sie können sich die Arbeit dieses enormen Yantras ansehen. Schauen Sie nur, wie sich der Schatten einen Millimeter pro Sekunde oder sechs Zentimeter pro Minute bewegt. Dieses Instrument wurde dazu gebaut, um die örtliche Zeit zu messen, aber auch um Zenitabstände, die Umlaufzeit der Meridiane und die Deklination der Sterne mit bemerkenswerter Genauigkeit zu messen. Interessanterweise unterscheidet sich jedes Samrat Yantra in den fünf Observatorien ein wenig in der Form, um sicherzustellen, dass die Hypotenuse seines gigantischen Dreiecks perfekt mit der Erdachse übereinstimmt und die flankierenden Quadranten genau parallel zum Äquator sind. Diesem alten Yantra zuzusehen ist eine echte Erfahrung und erfüllt Sie mit Bewunderung und Erstaunen.

Kleines oder Langhu Samrat Yantra im Jantar Mantar in Jaipur Es gibt zwei Samrat Yantras, ein großes und ein kleines. Das kleine erblicken Sie, sobald Sie Jantar Mantar betreten. Das große befindet sich auf der diagonal gegenüberliegenden Seite und stellt das größte Instrument im Komplex dar. Beide Instrumente funktionieren nach demselben Prinzip. Eine dreieckige Mauer wurde mit der Achse Jaipurs in Einklag gebracht, daher ist sie perfekt zwischen Norden und Süden ausgerichtet. Der Schatten dieser Linie fällt auf die halbrunden Kurven zu beiden Seiten und macht es so möglich die lokale Zeit in Jaipur abzulesen. Das kleinere oder Laghu Samrat Yantra gibt die Zeit auf 20 Sekunden genau an, das große oder Vrihat Samrat Yantra auf zwei Sekunden genau. Eine Guides werden Ihnen erzählen, dass das Laghu Samrat Yantra ein Testmodell für das größere Werk war. An klaren, sonnigen Tagen ist es faszinierend zu sehen, wie sich der Schatten der Sonne auf den Instrumenten bewegt. / Shutterstock


Vrihat oder großes Samrat Yantra. Das Samrat Yantra, manchmal auch „Supreme Instrument“ genannt, ist eine Äquinoktial-Sonnenuhr von enormer Größe. Das große Samrat Yantra misst Zeit auf zwei Sekunden genau./ Shutterstock

 


Einheimische erklimmen die Stufen neben dem Vrihat Samrat Yantra, der größten in Stein gemeißelten Sonnenuhr der Welt. Das Zifferblatt des Instruments ist auf 27 Grad eingestellt, dem exakten Breitengrad von Jaipur. Die Sonnenuhr ist Teil des Jantar Mantar, eines astronomischen Observatoriums, das 1734 fertiggestellt wurde © AG-ChapelHill

 


Ein Tour-Guide erklärt, wie das kleine Samrat Yantra die Zeit auf 20 Sekunden genau anzeigt © Goddard_Photography


Jai Prakash Yantra, Jantar Mantar, Jaipur. Dies ist das faszinierendste Yantra im Jantar Mantar in Jaipur. Die halbrunden, in den Boden eingelassenen Halbkugeln aus weißem Marmor im Kontrast zum roten Sandstein sehen faszinierend aus. Es gibt zwei fast identische dieser marmornen, in den Boden eingelassenen Halbkugeln. Das bedeutet, die würden einander vervollständigen, wenn man sie zusammenbrächte. Jeder Einschnitt im Marmor markiert eine Stunde. Das bedeutet, dass der Beobachter zu jeder vollen Stunde in einer der Halbkugel stehen und Messungen vornehmen kann © travelview

 


Das Herz des erstaunlichen Jai Prakash Instruments ist ein kleines Stück Metall mit einem Loch in der Mitte, das in der Mitte der Halbkugel hängt. Der Schatten dieses Metallstücks gibt Ihnen alle Antworten, die sie von diesem Instrument haben möchten © Anton_Ivanov

 


Jai Prakash ist ein komplexes Gerät, das aus zwei hohlen Halbkugeln besteht, die eine Sonnenuhr formen. Auf seiner konkaven Oberfläche sind verschiedene Koordinaten verzeichnet. Sie erzeugen umgekehrte Bilder des darüber liegenden Himmels, die es dem Beobachter erlauben, sich darin zu bewegen und astronomische Werte abzulesen. Überkreuzte Drähte halten eine Metallplatte mit einem Loch in der Mitte über der Halbkugel und am spannendsten ist es, den Schatten der überkreuzten Drähte zu beobachten. Wenn man diese Schatten in Relation zu den markierten Koordinaten setzt, kann man die Position der Sonne am Himmel bestimmen.

Das Jai Prakash ist eine große Verbesserung gegenüber seinen Vorgängern in europäischen Kirchen, die im Mittelalter entwickelt wurden und denen im Nanking Observatorium in China. Diese beruhen hauptsächlich auf den Konzepten von Berosus, einem griechisch-babylonischen Astronom. Jai Prakash ist eine enorme Verbesserung gegenüber anderen Geräten seiner Art und ist reich an Details und Vielseitigkeit.

Das Mishra Yantra (Vermischtes Gerät) ist eine Weltuhr, dass die Mittagszeit in Städten auf der ganzen Welt zeigt. Außerdem ist dieses Gerät das einzige, das nicht von Maharaja Sawai Jai Singh in Auftrag gegeben wurde.

Das Rasivalaya ist eine Ansammlung von zwölf festen Sonnenuhren, die die ekliptischen Koordinaten von Himmelkörpern bestimmen können. Jede dieser Sonnenuhren steht für die zwölf Sternzeichenkonstellationen und wird nur aktiv, wenn sie über dem Meridian stehen.

Kapali Yantra is possibly a prototype of the complex Jai Prakash Yantra. Each Kapali Yantra – vermutlich ein Prototyp des Jai Prakash Yantra. Faszinierend am Jantar Mantar Observatorium ist, dass es zu jedem Instrument einen Prototyp gibt. Dabei handelt es sich um kleinere Versionen von jedem einzelnen Gerät. Daran können Sie erkennen, wie viel experimentiert wurde, um diese präzisen Instrumente zu bauen. Bei Metallinstrumenten können Sie sehen, dass verschiedene Metalle ausprobiert wurden. Diese Prototypen geben Ihnen das Gefühl, in einem Labor zu stehen. Jedes Instrument verfügt über Stufen, damit der Beobachter hinaufklettern und genaue Abmessungen ausführen kann. Doch als Besucher ist es Ihnen leider nicht gestattet, auf diese Geräte zu steigen. © Anton_Ivanov


Die gemauerten Instrumente des Jantar Mantar in Jaipur sind in so guter Verfassung, dass sie überraschenderweise noch heute benutzt werden. So wird beispielsweise Samrat Yantra, zusammen mit alten Texten in Sanskrit, jedes Jahr zur Vollmondnacht von Guru Purnima konsultiert, um den Beginn des Monsuns vorherzusagen. Eines der ausgestellten Instrumente im Jantar Mantar und dem City Palace Museum ist ein Teleskop, das zeigt, wie bewusst sich der Raja der neusten Technologie seiner Zeit war. Trotz seiner Brillanz ignorierte Raja Sawai Jai Singh Il bis zu seinem Tod einen kleinen Punkt: dass nicht die Sonne sich um die Erde dreht, sondern die Erde um die Sonne.

Außer dem Jantar Mantar in der wunderschönen rosafarbenen Stadt Jaipur, gibt es für Sie noch viel mehr zu entdecken. Auch wenn das Jantar Mantar nur eine von vielen Sehenswürdigkeiten in der königlichen Stadt ist, so ist es doch unter den bekanntesten.
 

Reisetipps für das Jantar Mantar in Jaipur

• Das Jantar Mantar in Jaipur ist ein UNESCO Weltkulturerbe. Es ist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet – die genaue Zeit geben die zeitmessenden Yantras in diesem komplexen Gebilde an.
• Der Ticketpreis, zum Zeitpunkt, als dieser Artikel geschrieben wurde, betrug 60 Rupien für Einheimische und 300 Rupien für Ausländer.
• Es befindet sich genau in der Mitte von Jaipur City, mit Zugang zu allem, was Sie sich nur wünschen können.
• Durchschnittlich verbringen Menschen zwischen 45 Minuten und einer Stunde im Jantar Mantar. Doch je nachdem, wie sehr Sie der Himmel und seine Mysterien fesseln, können Sie hier auch bis zu drei Stunden verbringen.
• Um die beste Erfahrung zu genießen, sollte die Sonne hell scheinen, wenn sie das Jantar Mantar besuchen.
• Wir empfehlen Ihnen, einen guten Guide zu engagieren.
• Dieser Ort ist richtig toll für Kinder.

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