Der Qutub Minar-Komplex
DER TRIUMPHTURM
Herrscher von Delhi
Ein historischer Rückblick
Die Mamluken-Sultane
Die Khilji-Herrscher
Die Tughlaq-Sultane
Die Lodis
Qutb Minar
Aspekte des Minar
Die Quwwat-ul-lslam Moschee
VERSCHMELZUNG DER STILE
Die Sandstein-Trennwand
Alai Darwaza
Ein Baumeister mit großartigen Visionen
Das Grabmal des Imam Zamin
GITTERWÄNDE
Alauddin’s Madrasa and Grab
Iltutmishs Grabmal
Alai Minar
Touristeninformation
Checkliste für Besucher
DER TRIUMPHTURM
Die meisten Menschen würden die Frage, ob sie ewig leben wollen, bejahen. Das war schon immer so. Besonders aber gilt dies für Könige, die oft ein tiefes Verlangen danach hatten und haben, unsterblich zu sein. Sie wollen, dass ihre Macht nie endet. Deshalb findet man im Laufe der Geschichte viele Bauwerke und Denkmäler, die errichtet wurden, um Herrscher zu verewigen und zu zeigen, wie mächtig sie waren.
Das Qutb Minar ist hier keine Ausnahme.
Dieses fünfstöckige Gebäude wurde aus wunderschönem Marmor und Sandstein erbaut. Es ragt in den Himmel als Ausdruck der Hoheitsgewalt. Das prachtvolle Bauwerk wurde in Erinnerung an viele Eroberungen errichtet und auch, um die Gründung des Sultanats von Delhi in Indien zu feiern.
Das Qutb Minar ragt hoch über die Stadt Delhi und ist das Hauptbauwerk des Qutb-Komplexes, einer Stätte des UNESCO Welterbes. Die historischen Baudenkmäler, aus denen diese Anlage besteht, stammen zum Teil noch aus dem späten 12. Jahrhundert und zählen zu den frühesten Beispielen indo-islamischer Architektur der Welt. Die Bauwerke wurden von den Herrschern des Sultanats von Delhi errichtet. Sie wurden über der Stadt Qila Rai Pithora erbaut, die von dem Clan der Chauhan Rajput gegründet worden war. Qila Rai Pithora ist die erste der sieben bedeutenden Städte, aus denen Delhi entstand. Die anderen sechs sind Mehrauli, Firozabad, Tughlaqabad, Siri, Shahjahanabad, und Jahanpanah.
Die Chauhans waren eine indische Dynastie, die Teile dessen, was wir heutzutage Rajasthan nennen, vom 7. bis zum 12. Jahrhundert beherrschten. Sie mussten diese Gebiete allerdings im Jahre 1193 and Muhammad von Ghur abtreten. Muhammads General, Qutbuddin Aibak wurde der erste Sultan von Delhi. Er war es, der den Bau des Qutb Minar begann. (Das Wort „Qutb“ bedeutet übrigens „Achse“ und das Wort „Minar“ bedeutet „Turm“.) Obwohl die Erbauung des Turmes Qutbuddin Aibak zugeschrieben wird, weiß man heute, dass das Verdienst der Erbauung nicht nur einem Herrscher zukommt. Nachdem das erste Stockwerk abgeschlossen war, starb Aibak. Danach wurde der Rest des Bauwerks von den ihm nachfolgenden Herrschern im Laufe der Jahre fertiggestellt.
Das Gebiet um das Minar herum heißt Mehrauli Archaeological Park. Es hat eine reiche Geschichte, und man findet verschiedene hervorragende Baudenkmäler in der ganzen Region.
Herrscher von Delhi
Die Gründung des Sultanats von Delhi im Jahre 1206 war der Beginn einer neuen Epoche in der Geschichte Indiens. Mehr als 200 Jahre lang waren die Mamluken, einst als die Sklavendynastie bekannt, die Sayyid, Khilji, Lodi, Tughlaq, und die Sultane die erfolgreichen Herrscher von Indien. Ihre Herrschaft veränderte die kulturelle und politische Landschaft Indiens auf bedeutende Weise. Nach dem Ende ihrer Regierungszeit entstand das große Mogulreich. Im frühen 18. Jahrhundert zerfiel jedoch auch dieses. Deshalb war es dann für die europäischen Mächte ein Leichtes, Kontrolle über das Land zu erlangen. Die Briten waren
eine ernst-zunehmende politische Macht, und im Jahr 1857 setzten sie den letzten Mogul-Herrscher ab. Nachfolgend finden Sie einige wichtige Daten aus der Geschichte des Qutb-Komplexes.
1206-1290 Mamluken-Sultane 1206-1210 Qutbuddin Aibak 1211-1236 Shamsuddin Iltutmish 1266-1286 Ghiyasuddin Balban
1290-1321 Khilji Sultane
1296-1316 Alauddin Khilji
1321 -1414 Tughlaq Sultane
1351-1388 Firoz Shah Tughluq
1414 — 1 451 Sayyid Sultane
1451- 1526 Lodi Sultane
1488-1517 Sikander Lodi
1526-1857 die Mogulkaiser
1526-1530 Zahiruddin Babur
1530-1556 Nasiruddin Humayun
1556-1605 Jalaluddin Akbar
1605-1717 die nächsten Großmoguls
1836-1857 Bahadur Shah Zafar
Ein historischer Rückblick
Delhis strategische Lage war ein Anziehungspunkt für Herrscher aus Zentralasien, die das Land zu erobern suchten. Muhammad von Ghur (heutzutage Zentralafghanistan) fiel in Nordindien ein und eroberte Delhi. Nach seiner Eroberung setzte er seinen General Qutbuddin Aibak als Herrscher über die Stadt ein. Das Sultanat von Delhi dauerte bis ins frühe 16. Jahrhundert und brachte bedeutende Entwicklungen in der Region. Im Jahr 1526 fiel wiederum ein Zentralasiat ins Land ein. Es war Zahiruddin Babur, der die Macht in Delhi übernahm und den Grundstein für das Mogulreich, das danach noch 200 Jahre lang bestand, im indischen Subkontinent legte.
Die Mamluken-Sultane
Die Mamluken-Sultane waren die ersten moslemischen Herrscher in Indien. Sie regierten das Land 84 Jahre lang. Nach dem Tod des Muhammad von Ghur im Jahr 1206 blieb Qutbuddin Aibak, ein ehemaliger Sklave, in Delhi; er wurde dann zum Sultan gekrönt. Man sollte dazusagen, dass Qutbuddin Aibak nicht der einzige Sklave in der Geschichte war, der zum Sultan gemacht wurde. Sein Schwiegersohn, Shamsuddin Iltutmish und Ghiyasuddin Balban waren auch Sklaven bevor sie Sultane wurden. Beide Männer waren Ilbari-Türken, und ihre Grabmale befinden sich im Qutb-Komplex.
Iltutmish, der dritte Herrscher der Mamluken-Dynastie von Delhi, hat das Sultanat von Delhi im Westen nach Sind und im Osten nach Bengal ausgedehnt. Der achte Sultan, Balban, hat sich zum absoluten Herrscher ernannt und regierte mit eiserner Faust. Er hat verschiedene Aufstände im Land niedergeworfen und dadurch ein friedliches Königreich geschaffen. In dem Maße, in dem sich ihr Reich ausdehnte, haben die Sultane auch prächtige Bauwerke um das Qutb Minar herum bauen lassen, um ihrer Macht Ausdruck zu verleihen.
Die Khilji-Herrscher
Jalaluddin Khilji war ein Angehöriger eines afghanischen Stamms. Er entriss einem der Nachfolger Balbans die Macht und etablierte die Khilji-Dynastie. Der Khilji-Sultan, der ihm nachfolgte, war sein Neffe, Alauddin Khilji. Seine Ambition war es, die Herrschaft über ganz Indien zu bekommen. Um dieses Ziel zu erreichen, überfiel und eroberte er erfolgreich die wohlhabenden Königreiche südlich von Delhi zwischen 1299 und 1305. Diese Siege erlaubten es ihm, das Sultanat auszuweiten. Er hatte aber nicht nur ehrgeizige politische Ziele, sondern auch eine großartige Vision, wie er die architektonische Landschaft Indiens gestalten wollte. Ein gutes Beispiel dafür ist das kunstvolle Design des Alai Minar, welches er in Konkurrenz zum Qutb Minar bauen lassen wollte. Es wurde jedoch nie vollendet. Weiterhin schuf er das bemerkenswerte Alai Darwaza und die großen Erweiterungsbauten an der Quwwat-Il-Islam Moschee.
Die Tughlaq-Sultane
Ghiyasuddin Tughlaq war der erste Sultan der Tughlaq-Dynastie. Er machte Tughlaqabad, die dritte von Delhis sieben Städten, zu seiner Hauptstadt. Obwohl die Tughluq-Dynastie in ihrer Zeit elf Herrscher zählte, zeigten nur die ersten drei Generationen größeres Interesse an Architektur.
Firoz Shah Tughlaq, ein Bauherr mit einem reichen Erfindungsgeist, baute ein viertes und ein fünftes Stockwerk auf das Qutb Minar. Er ließ auch seine eigene Stadt bauen, die er Firozabad nannte, und die im Norden von Delhi am Ufer des Yamuna-Flusses lag. Außerdem verwendete er seine Kreativität dazu, viele Herbergen und Schulen (Madrasas) zu bauen.
Hauz Khas in Delhi ist eine Madrasa und eine L-förmige Moschee, die beide von ihm geschaffen wurden.
Die Lodis
Die Sayyids fügten dem Qutb-Komplex sehr wenig Neues hinzu. Aber Sikander Lodi von der Lodi-Dynastie reparierte und renovierte das Minar. Das achteckige Grabmal des Sikander Lodi befindet sich im Lodi-Garten in Delhi.
Einflüsse aus fernen Ländern Viele religiöse, architektonische und andere Aspekte in Nordindien erfuhren Neuerungen, als die jeweiligen wechselnden Herrscher ihre eigenen religiösen und sozialen Ideen, die sie mitgebracht hatten, etablierten. Sie führten auch verschiedene neue architektonische Designs und Techniken ein. Die ansässigen Handwerker spielten aber auch eine Rolle, da sie ihre eigene Kunstfertigkeit und Kreativität einsetzen konnten, während sie an den Bauwerken arbeiteten, die die neuen Herrscher in Auftrag gaben.
So wurden auch die Hindu- und Jain-Tempel überfallen und zerstört. Einige der Materialien von diesen Tempeln wurden dann benützt, um neue Gebäude zu errichten, wie zum Beispiel die Quwwat-ul-Islam Moschee im Qut-Komplex. Mit der Zeit begann man aber, die Baumaterialien für diese Bauwerke auch aus angrenzenden Regionen zu holen.
Den zentralasiatischen Herrschern wird auch die Einführung einer neuen architektonischen Form zugeschrieben, die als „echter“ oder „Rundbogen“ bekannt ist, wie das Bild unten zeigt. Diese Bögen wurden mit einem keilförmigen Steinblock, dem Schlussstein, am Scheitel des Bogens vollendet. Bevor dieses neue Design eingeführt wurde, verwendeten die örtlichen Baumeister Kragbögen oder „falsche“ Bögen.
Qutb Minar
Im Jahr 1199 begann Qutbuddin Aibakv mit dem ambitiösen Bau dieses eindrucksvollen Minaretts. Es gelang ihm aber nur, ein Stockwerk zu vollenden, bevor er 1210 starb. Aibaks Schwiegersohn Iltutmish übernahm die Herausforderung und baute drei weitere Etagen. Nachdem im Jahr 1368 die Spitze des Minar von Blitzschlag beschädigt wurde, fügte Firoz Shah Tughlaq noch eine vierte und eine fünfte Etage hinzu.
Der Turm von Minar wurde als Sinnbild für Glauben und Sieg erbaut. Es ist jedoch auch anzunehmen, dass er in Anbetracht seiner Höhe und seiner Bauweise als Wachturm und als Ort, an dem der Muezzin die Gläubigen zum Gebet rief, benützt wurde. Sein eigentlicher Zweck war aber wohl dennoch, als Symbol für die Macht der neuen Herrscher Delhis zu stehen.
Aspekte des Minar
Das Qutb Minar ist unglaubliche 72,5m (238 Fuß) hoch. Zweifelsohne muss dies das perfekteste Minarett sein, das in der ganzen Geschichte der Menschheit jemals gebaut worden ist. Es ist auf alle Fälle das höchste in Indien. An der Basis ist es 14,40 m (46 Fuß) breit und wird nach oben schmaler bis es oben nur noch 2,75 m (9 Fuß) misst. Dreimal wurde es durch Blitzschlag beschädigt: 1326, 1368 und 1503. Nach diesen Eingriffen höherer Gewalt, benützten die Baumeister Eisenklammern, um die Steinfugen zu verstärken. Diese dienten gleichzeitig als Blitzableiter. Eine interessante Beobachtung ist, dass der Minar Turm sich um etwa 0,6m (2 Fuß) nach Südwesten neigt; dies wird aber nicht als Bedrohung des Bauwerks betrachtet.
Die Quwwat-ul-lslam Moschee
Qutbuddin Aibak war es, der die Quwwat-ul-Islam (Macht des Islam) Moschee bauen ließ. Es war die erste Moschee in Indien, in der sich die Menschen zum Gebet versammelten. Das Gebäude entstand zwischen 1193 und 1197. Die Moschee selbst besteht aus einer aufwendigen Trennwand, die mit kunstvollen Mustern geschmückt ist, und einem Innenhof, der auf drei Seiten von einem Säulengang umgeben ist.
Die eiserne Säule ragt 7 m (2 Fuß) hoch im Innenhof auf. Die Inschrift auf der Säule beschreibt diese als einen Strahl des Hindu-Gottes Vishnu. Aber sie erwähnt auch den König Chandragupta II; daher ist anzunehmen, dass sie während der Gupta-Zeit im vierten Jahrhundert hergestellt wurde.
VERSCHMELZUNG DER STILE
Diese Moschee ist ein schönes Beispiel des neuen Architekturstils, der islamische und hinduistische Zierelemente vermischte. Die Baumaterialien für die Moschee wurden von den
27 zerstörten Tempeln genommen, die hier gestanden hatten. Auf der Sandstein-Trennwand der Moschee kann man eine einzigartige Vermischung von islamischer Kalligrafie und Mustern mit hinduistischen Motiven sehen, wie z.B. Ghata-Pallava (Blumentöpfe), Lotus und Seilen mit Quasten an jeder Säule.
Die Sandstein-Trennwand
Nachdem die Moschee im Jahre 1197 vollendet war, wurde noch eine Maqsura (eine Wand, die einen separaten Gebetsraum abtrennt) gebaut. Die Maqsura wurde von Aibak 1199 vor der Gebetshalle errichtet. Sie hatte einen Hauptbogen in der Mitte und zwei kleinere Bögen auf beiden Seiten. Die Maqsura zeigt gen Westen in Richtung Mekka. Sie sieht aus, als ob sie der Trennwand in der Moschee von Medina nachempfunden sei, die der Prophet Mohammed gebaut hat. Später entwickelten Iltutmish und Alauddin Khilji das Bauwerk noch weiter und fügten das Alai Minar und das Qutb Minar hinzu.
Alai Darwaza
Das Alai Darwaza wurde von Alauddin Khilji im Jahr 1311 gebaut. Seine Proportionen sind außerordentlich perfekt, und die Außenmauern sind fantastisch dekoriert. Es steht im Südosten des Qutb Minar. Ursprünglich gab es Pläne, vier Tore zum Minar zu bauen, aber dieses war das einzige Tor, das vollendet wurde, da Alauddin 1316 starb, bevor er sein Bauprojekt zu Ende führen konnte.
Das Darwaza ist quadratisch und hat vier hohe Portalbögen über den Eingängen, die in die vier Himmelsrichtungen weisen. Dies war eines der ersten Gebäude, das „echte Bögen“ oder Rundbögen benützte, und man kann dort auch mehrere Marmorfelder mit Inschriften finden und Dekorationen mit vielen schönen Details aus rotem Buntsandstein. Der mittlere Bogen auf jeder Seite ist fast so hoch wie das Gebäude, und die Rahmen sind mit wunderschönen geometrischen und arabesken Mustern sowie auch Blumenmustern geschmückt. Das Gebäude hat eine Kuppel, die von Eckbögen getragen wird, die von der Hauptmauer zurückgesetzt sind. Stücke der Verkleidung am oberen Rand der Außenwand sind abgebröckelt. 1828 hat Major Robert Smith, ein britischer Militäringenieur, Reparaturen an dem Bauwerk vorgenommen, die zu der streng quadratischen Form des oberen Randes des Gebäudes, wie wir sie heute sehen, führten.
Ein Baumeister mit großartigen Visionen
Alauddin Khilji baute nicht nur das außerordentliche Alai Darwaza, sondern er erweiterte auch die Mauer um die Quwwat-ul-Islam Moschee und die Trennwand. Außerdem begann er mit der Erbauung des riesigen Alai Minar. Die Anfänge der Stadt Siri wurden auch während Khiljis Regierungszeit gelegt. Siri war die zweite Stadt Delhis und die erste, die von einem Sultan von Delhi erbaut wurde. Alauddin Khilji errichtete auch eine Madrasa, also eine islamische Schule. Dieses Gebäude wurde letztendlich auch als sein Grabmal verwendet. Des Weiteren ließ er ein riesiges Reservoir (hauz khas) anlegen, um seine Festung mit Wasser zu versorgen.
Das Grabmal des Imam Zamin
Imam Zamin, dessen wirklicher Name Muhammad Ali war, war ein Sufi-Heiliger im 15. Jahrhundert. Er reiste von Turkestan nach Delhi während der Herrschaft von Sikander Lodi. Es ist möglich, dass er in der Quwwat-ul-Islam Moschee eine wichtige Position innehatte. Sein Grabmal befindet sich neben dem östlichen Tor des Alai Darwaza. Es wurde während der Regierungszeit des Mogulherrschers Humayun erbaut. Das weist darauf hin, dass es später entstand als die anderen Bauwerke der Anlage. Das quadratische Gebäude ist 16,5 m (54 Fuß) hoch und mit Marmorverkleidungen über den schräg abfallenden Dachvorsprüngen (Chhajjas) geschmückt.
GITTERWÄNDE
Um das Grab vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen, wurden Sandstein-Gitterwände auf drei Seiten des Grabmals eingebaut. Die detaillierten geometrischen Muster und Sternformen sind deren charakteristische Merkmale.
Alauddin’s Madrasa and Grab
Alauddins Madrasa und Grab Das Madrasa des Alauddin Khilji befindet sich im Südwesten der Quwwat-ul-Islam Moschee. Alauddin ließ dieses Bauwerk als Schule errichten, in der die Schriften des Islam gelehrt wurden. Die Anlage besteht aus kleinen Räumen, von denen einige so liegen, dass ihre Vorderseite auf den viereckigen Rasen im Innenhof hinausgeht. Sie ist mit hohen Kuppeln gekrönt, und die Torbögen über den Eingängen sitzen auf den Mauern auf. Ein großes, quadratisches Gebäude befindet sich an der Südseite des Innenhofes. Man nimmt an, dass dies Alauddins Grabmal ist. Man kann immer noch die Überreste eines Vorbaus sehen, der nach draußen führte; die Kuppel, die die Mauern ursprünglich überragte, ist jedoch verschwunden.
Iltutmishs Grabmal
Shamsuddin lltutmish war der Nachfolger von Qutbuddin Aibak, und im Jahr 1235 ließ er sich ein Grabmal bauen. Es ist im Nordwesten des Qutb-Komplexes gelegen und in der Nähe der Anbauten, die er an der Quwwat-ul-Islam Moschee hinzugefügt hatte. Ursprünglich hatte das Grabmal auch eine Kuppel, die durch „Trompe-Bögen“, einer Art von „echten Bögen“, gestützt wurde. Da jedoch die örtlichen Handwerker nur begrenztes Wissen über die Kunst des Bauens von „echten Bögen“ hatten, stürzte die Kuppel ein.Im Gegensatz zu vielen Gebäuden in Indien sind die Außenwände dieses Grabmals nicht geschmückt; sie sind einfach mit Steinbändern umgeben. Das Innere hingegen steht in ziemlichem Kontrast dazu. Dort sind die Wände mit geometrischen und arabesken Formen und auch mit Koranischen Inschriften in Naschi- und Kufi-Schrift dekoriert.
Alai Minar
Das Alai Minar ist nicht weit von der Quwwat-ul-Islam Moschee und der Madrasa des Alauddin entfernt. Man gelangt dort ganz schnell zu Fuß hin. Sie werden feststellen, dass dieses Minarett unvollendet ist. Alauddin Khilji errichtete das erste Stockwerk 1315, aber dann starb er 1316, bevor er daran weiterbauen konnte. Das Bauwerk ist 24,50 m (80 Fuß) hoch. Der ursprüngliche Plan war es, das Minarett zweimal so hoch und groß wie das Qutb Minar zu bauen. Das war Teil eines großen Projekts, das Alauddin Khilji hatte, und im Zuge dessen er auch die Quwwat-ul-Islam Moschee so erweitern wollte, dass sie doppelt so groß würde wie bisher. Das Alai Minar stand auf einer hohen Plattform.
Touristeninformation
Mit dem Flugzeug: Wenn Sie mit einem internationalen Flug kommen, landen Sie in Delhi auf dem Indira Gandhi International Airport. Inlandsflüge landen und starten vom Inlandsterminal des IGI Flughafens.
Mit dem Zug: Wenn Sie mit dem Zug fahren, erreichen Sie Delhi von allen Städten Indiens aus mit den Indian Railways.
Mit dem Auto: Von allen Städten Indiens aus können Sie Delhi auch auf der Straße erreichen. Taxis, Auto-Rikschas und Luxus-Reisebusse bringen Sie jederzeit zum Qutb-Komplex.
Checkliste für Besucher
Die ideale Zeit für einen Besuch in Delhi ist von Oktober bis März. Den Qutb-Komplex können Sie täglich von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr besichtigen. Eintrittspreise sind unterschiedlich für Besucher und indische Staatsbürger. Wenn Sie Bürger Indiens oder eines der SAARC-Länder (Südasiatischer Verband für regionale Zusammenarbeit) sind, kostet der Eintritt 10 IR pro Person. Besucher aus anderen Ländern bezahlen 10 USD oder 600 IR pro Person. Im Qutb-Komplex ist das Fotografieren erlaubt, also vergessen Sie Ihre Kamera nicht. Unten finden Sie eine Liste wichtiger Ausrüstungsgegenstände, die Sie mitbringen sollten, wenn Sie Indien besuchen.
- • Trinkwasser, eine Taschenlampe, Sonnencreme, Mückenschutz, einen Stadtplan oder Reiseführer, Kleingeld
- • Im Sommer sollten Sie Kleidung aus leichter Baumwolle tragen, da es sehr heiß wird, im Winter ist Wollkleidung am besten, um warm zu bleiben; Kreditkarten oder Reiseschecks (nicht notwendig, aber ratsam), Regenschirm oder Regenmantel/-jacke, Kopfbedeckung und Schuhe, die Sie leicht ausziehen können.
- • Die Toilette, der Gepäckschalter und der Parkplatz befinden sich in der Nähe des Ticketbereichs. Bitte beachten Sie, dass essen innerhalb des Komplexes nicht erlaubt ist.
- • Der Eintritt ist für Kinder unter 15 Jahren (auch für Ausländer) gratis.
- • Für ausländische Besucher ist eine separate Schlange vorgesehen. Dies wird Ihre Wartezeit verkürzen.
Es gibt eine Reihe von organisierten Touren durch den Qutub Minar-Komplex, falls Sie daran interessiert sein sollten.
Rund um den Komplex von Qutb
Obwohl die beliebtesten Touristenattraktionen Delhis nicht in der Nähe liegen, gibt es in der Gegend von Mehrauli dennoch viel zu sehen und zu unternehmen. Neben dem Qutub Minar liegt der Archäologische Park von Mehrauli, in dem mehr als hundert historische Relikte, wie Gräber, Stufenbrunnen, Moscheen und Paläste, die zum Teil über tausend Jahre alt sind, besichtigt werden können. Der Park kann jeden Tag zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang kostenlos besichtigt werden.