Anuradhapura – Sri Lanka
Thuparama Dagoba
Ruwanwelisaya Dagoba
Isurumuniya-Kloster
Jetavanaramaya Dagoba
Sri-Maha-Bodhi-Baum
Anuradhapuras Tanks
Erkundung von Anuradhapura
Ratna Prasada
Mahasenas Palast
Abhayagiri Dagoba
Kuttan Pokuna
Samadhi-Buddha
Mahapali-Refektorium
Königlicher Palast
Seit der Gründung im vierten Jahrhundert n. Chr. entwickelte sich Anuradhapura allmählich zu einem wichtigen religiösen und politischen Zentrum Sri Lankas. Die Stadt erreichte ihre Blütezeit im neunten Jahrhundert n. Chr. und ihre eindrucksvolle Pracht ist noch heute an den Überresten von Tempeln, kunstvollen Palästen, riesigen Dagobas und Gärten mit Teichen zu erkennen. Wiederholte Überfälle aus Südindien hinterließen jedoch ihre Spuren.
Als sie im zehnten Jahrhundert von den Cholas besetzt wurde, verfiel die einstige Großstadt. Nach und nach übernahm die Natur die Oberhand, bis sie fast die gesamte Stadt einnahm. Sie verschwand danach weitgehend aus dem Blickfeld und aus dem Gedächtnis der Menschen. Erst 1870 wurde versucht, das, was von der Stadt übrig geblieben war, wiederzubeleben. Die zerstörten Gebäude erstrecken sich über ein riesiges Gebiet, wobei sich die Hauptattraktionen im Zentrum, in der Nähe des Sri-Maha-Bodhi-Baums, im Norden, nahe der Abhayagiri-Dagoba und im Osten, rund um die Jetavanarama-Dagoba, befinden.
Thuparama Dagoba
König Devanampiya Tissa ließ die erste Dagoba Sri Lankas im dritten Jahrhundert errichten, angeblich zur Aufbewahrung der Reliquie des rechten Schlüsselbeins Buddhas. Ursprünglich in schlichtem, halbkugelförmigem Stil erbaut, wurde sie 1862 in die spätere Glockenform umgestaltet und umgebaut. Eine Vatadage, die im siebten Jahrhundert hinzugefügt wurde, umgab den Tempel, von der heute nur noch die Säulen übrig sind.
Ruwanwelisaya Dagoba
Der Bau des ursprünglichen halbkugelförmigen Tempels begann 200 v. Chr. unter der Herrschaft von König Dutugemunu. Heute ist die renovierte weiße Kuppel-Dagoba mehr als 90 Meter hoch und wird von nicht weniger als 355 Elefanten-Fresken umgeben, welche die Stupa bewachen.
Isurumuniya-Kloster
Dieser Felsentempel wurde um 300 v. Chr. von König Devanampiya Tissa erbaut und ist berühmt für seine Steinmetzarbeiten, von denen das Isurumuni-Liebespaar die bekannteste Attraktion ist. Weitere Kunstwerke stellen den Reiter, den Elefantenteich und die königliche Familie dar. Im Inneren des Schreins kann eine liegende Buddha-Statue besichtigt werden.
Jetavanaramaya Dagoba
Nach der Fertigstellung im dritten Jahrhundert war diese Stupa aus Backstein mit einer Höhe von 122 Metern die höchste Stupa der Welt und damit gleichzeitig das dritthöchste Gebäude nach den ägyptischen Pyramiden. Bis 1909 war die Stupa von Buschwerk bedeckt. In den 1990er Jahren wurde sie schließlich restauriert und im Zuge dessen wurden Artefakte wie Buddha-Statuen, Felskunstwerke und Schmuck, die an der Stupa gefunden wurden, in das nahegelegene Jetavanaramaya-Museum verlegt.
Sri-Maha-Bodhi-Baum
Dieser heilige Baum ist der älteste und größte der zahlreichen Feigenbäume, die in Anuradhapura zu finden sind. Er erwuchs der Legende nach aus einem Zweig des historischen Feigenbaums in Indien, unter dem Buddha Erleuchtung erlangte, und wurde von der buddhistischen Nonne Sanghamitta Maha Theri nach Sri Lanka gebracht. Er wurde 288 v. Chr. gepflanzt und ist damit der älteste bekannte lebende Baum der Welt.
Anuradhapuras Tanks
Anuradhapura ist von drei künstlich angelegten Stauseen umgeben, von denen der Nuwara Wewa, im Osten der Stadt mit einer Fläche von 120 Quadratkilometern, der größte ist. Er wurde im ersten Jahrhundert v. Chr. zur Bewässerung der umliegenden Felder angelegt und später von verschiedenen Königen erweitert. Die beiden anderen Wasserreservoirs sind der Tissa Wewa im Süden (160 ha), der von König Devanampiya Tissa angelegt wurde, und der nördlich gelegene Basawakkulama (120 ha) aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., der auch der älteste Stausee Sri Lankas ist.
Erkundung von Anuradhapura
Eine Reihe interessanter Ruinen im Norden der alten Stadt ermöglicht ein besseres Verständnis über die Geschichte der Stadt. Der dortige Königspalastkomplex umfasst den Dalada-Maligawa-Tempel und das Mahapali-Refektorium, in dem die Mönche des Klosters ihre Mahlzeiten erhielten. Weiter nördlich liegt eines der drei Klöster von Anuradhapura, zum Einen Abhayagiri und zum Anderen Jetavanarama und Mahavihara. Abhayagiri wurde im Jahr 88 v. Chr. erbaut und entwickelte sich bald zum einflussreichsten und größten Klosterkomplex Sri Lankas, in dem im fünften Jahrhundert 5000 Mönche lebten. Sehenswert sind auch die Zwillingsteiche von Kuttan Pokuna und die Samadhi-Buddha-Statue aus Marmor.
Ratna Prasada
Dieses Kloster aus dem achten Jahrhundert liegt am Rande der alten Stadt und bot einst den Bedürftigen Zuflucht. Berühmt ist der gut erhaltene Wächterstein, der den Schlangenkönig Nagaraja samt einer Kobra mit sieben Köpfen zeigt.
Mahasenas Palast
Von diesem Kloster sind nur noch einige Säulen und die dazugehörigen Sockel erhalten, doch der dortige Mondstein aus dem 8. Jahrhundert gilt als der kunstvollste und am besten erhaltene des Inselstaates. Die halbkreisförmige Steinplatte ist sehr detailliert ausgearbeitet und weist fünf Kreise auf, welche die verschiedenen Stadien des Lebensweges ins Nirwana darstellen.
Abhayagiri Dagoba
Dieser Tempel, der zu den umfangreichsten Ruinen der Welt gehört, wurde von Vattagamini Abhaya im ersten Jahrhundert v. Chr. erbaut und war ein massives Bauwerk, das 110 m hoch war, bis der Verlust der Turmspitze seine Höhe auf 70 m reduzierte.
Kuttan Pokuna
Diese verwirrend als Zwillingsteiche bezeichneten Becken aus dem achten Jahrhundert sind unterschiedlich groß. Der nördlich gelegene ist 40 m und der südliche 28 m lang. Stufen an allen Seiten deuten darauf hin, dass es sich um rituelle Badestellen für die königliche Familie handelte.
Samadhi-Buddha
Diese Dolomitmarmorstatue des meditierenden Buddha zeugt vom hohen Standard der frühen singhalesischen Bildhauerei und stammt aus dem 4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.
Mahapali-Refektorium
Der Almosensaal zeichnet sich durch einen riesigen Steintrog aus, der früher mit Reis gefüllt wurde, um die vielen Mönche des Klosters zu ernähren. Das Refektorium ist Teil des königlichen Palastkomplexes.
Königlicher Palast
König Vijayabahu l errichtete seinen Palast im Jahr 1077 n. Chr., nachdem er die Chola-Herrscher besiegt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er die Hauptstadt seines Reiches jedoch bereits nach Polonnaruwa verlegt. Leider ist von dem Palast, außer den Wächtersteinen und der Terrasse, nur noch wenig erhalten, auch wenn er nicht so alt ist wie viele andere Gebäude in Anuradhapura.