Unsere letzten beiden Stationen in Tamil Nadu waren der Meenakshi Tempel in Madurai und der südlichste Punkt von Indien in Kanyakumari. Dann flogen wir nach Mumbai…
Der neue Tag brachte uns nach Madurai. Der Weg führte an einem Vogelreservat vorbei und so machten wir einen kurzen Zwischenstopp.
Weiter ging es nun zum Hotel. Einchecken, frisch gemacht und auf zum Thirumalai-Nayak-Palast.Auch wenn nur noch etwa ein Viertel des ursprünglichen Palastes zu sehen ist, zeugt dieser Teil auch heute noch vom ehemaligen Glanz des Palastes.
Nach einem ereignisreichen Tag gab es ein hervorragendes Abendessen im Restaurant The Bell. Dies hat eine offene Küche. Nach unserer vielfältigen Bestellung, schaute ich neugierig in die Küche nach dem Tandori-Ofen. Als ich dem Koch dann eine Frage stellen wollte, wurden wir kurzer Hand alle herzlich in die Küche eingeladen und konnten alles aus der Nähe betrachten. Die Köche erklärten uns das „Kochen“ im Tandori-Ofens und erzählten etwas über die Gewürzmischung. So ging auch dieser Tag wieder sehr lecker zu Ende.
Der Meenakshi Tempel-Komplex wird heute gleich zwei Mal unser Ziel sein. Am Vormittag zum Besichtigen des Inneren und am Abend wollen wir der abendlichen feierlichen Prozession um den Tempel beiwohnen.Der Tempel dient der Verehrung von Minakshi, einer Erscheinungsform der Göttin Parvati. Hier sollen Parvati und Shiva einst geheiratet haben.
Schon von Weitem fällt uns einer der 12 riesigen Tempeltürme ins Auge. Wie alle diese Türme ist auch dieser mit tausenden filigranen Figuren von Göttern, Tieren und Dämonen verziert und kunstvoll bemalt. Wir haben auf unserer Reise viele wunderschöne und beeindruckende Tempel besichtigt, aber dieser hier in Madurai ist einfach überwältigend.
Nach diesen beeindruckenden Bauwerk verbrachten wir eine Pause beim Shoppen und einem leckeren Mittagessen im Restaurant vom Vorabend. Wir wurden natürlich sofort erkannt und erhielten gleich wieder „unseren“ Tisch. Für den Nachmittag stand uns eine Riksha-Fahrt durch den Nachmittagsverkehr in Madurai bevor. Meine Tochter und ich hatten dieses Vergnügen bereits bei unserer letzten Reise in Delhi.
Bei der Menge an Fahrzeugen aller Arten und den teilweise schlechten Straßen ist dies ein echtes Abenteuer. Aber wenn man sich nach einer Weile ein bisschen entspannt und den Rikshafahrern vertraut, kann man das Leben in den Straßen entdecken.
Unsere Fahrt endete nach ca. einer Stunde direkt vor einem der großen Türme des Meenakshi-Tempels. Abends wirkt die Tempelanlage sehr geheimnisvoll. Ein bisschen Zeit bis zum Beginn der allabendlichen feierlichen Prozession um die Tempelanlage blieb noch, sodass unsere Guide noch Zeit hatte uns zu erklären was wir gleich erleben werden. Mit diesem Festzug wird Gott Shiva zu seiner Gattin Parvati gebracht. Wir freuten uns auf das Spektakel.
Was wir dann erleben durften, kann ich kaum in Worte fassen. Hunderte gläubige Menschen haben sich rund um den Tempelkompex versammelt und warteten gespannt das sich der Festzug in Bewegung setzt. Als dann laute Musik erklang wurden wir sehr schnell in den Bahn dieses Zuges gezogen. Der Anblick von riesigen Wagen mit bunten grell angestrahlten Götterdarstellungen, Priestern, Musikern war überwältigend. Die Menschen haben ihre Schuhe abgelegt und stehen betend am Straßenrand. In diesem Moment lag so viel Religiosität und Spiritualität in der Luft, das man glaubte sie einatmen zu können. Wir folgten der Prozession einmal um den Tempel.
Schon am nächsten Morgen ging es für uns zum letzten Ziel unserer Reise in die Südspitze Indiens nach Kaniykumari. Auf dem Weg sind wir ziemlich nachdenklich, ein bisschen klingt der letzte Abend noch nach, aber hauptsächlich weil sich unsere Reise dem Ende nähert.
Aber erst einmal freuten wir uns nun auf einen entspannten Tag am Meer. Gegen Mittag checken wir in einem erstklassigen Hotel direkt am Strand mit Blick aufs Meer und Pool ein und werden auch hier mit Ketten, diesmal aus kleinen Muscheln, sehr herzlich begrüßt. Im wunderschönen Garten stehen unzählige Frangipani – ihr Duft ist einfach betörend.
Den Guide für diesen Tag bestellten wir ab und machten uns auf Kaniyakumari ohne Begleitung zu erkunden. Schon beim Verlassen des Hotels wehte eine angenehm erfrischende Meeresbriese ins Haar.
Dieser heilige Ort ist ein bedeutendes Pilgerzentrum der Hindus. Hier fließen drei Meere – der Indische Ozean, die Bucht von Bengalen und das Arabische Meer – zusammen. Einst wurde hier die Asche Mahatma Gandhis an das Meer übergeben.
Der Abschied aus Tamil Nadu am nächsten Morgen fiel uns schwer. Es war eine wundervolle Zeit: die Begegnungen mit vielen herzlichen Menschen, atemberaubende Natur, beeindruckende Bauwerke und viele unvergessliche Erlebnisse.
Nach einem sehr ausgiebigen Frühstück fuhren wir Richtung Kerala zum Flughafen Trivandrum. Unterwegs gab es noch Gelegenheit für ein paar Schnappschüsse.
Es ging nun nach Mumbai. Wir freuten uns sehr auf ein Wiedersehen mit unseren Freunden nach fast vier Jahren und auf ein paar schöne Tage in dieser faszinierenden Stadt.
Ich besuchte Mumbai nun schon zum dritten Mal und jedes Mal zeigte sich die Stadt von einer neuen Seite und zieht mich in ihren Bann. Mumbai hat aus meiner Sicht seit 2007 über 2012 zu 2016 riesige Sprünge in ihrer Entwicklung zu einer weltoffenen, gastfreundlichen und modernen Metropole gemacht.
Für unsere „Neulinge“ standen natürlich erst einmal alle bekannten Sehenswürdigkeiten auf dem Ausflugsprogramm die man in Mumbai gesehen haben muss: das Gateway of India, der Viktoria Terminus Bahnhof, das Mani Bhawan, die Hanging Gardens und ein Dobi Ghat.
Wir besuchten viele Freunde und verbrachten viel Zeit mit ihnen beim Reden, Essen, gemeinsame Fotos machen und beim Shoppen.
Leider verging auch diese Zeit viel zu schnell und so hieß es dann nach 15 Tagen Abschied nehmen von unseren Freuden und Indien.